Monthly Archives: Juli 2015

150 Jahre „Alter Sternen“

150 Jahre „Alter Sternen“

und 28 Jahre Hausgemeinschaft Eisental

… ist das nicht ein Grund zu feiern??

2015
150 Jahre „Alter Sternen“ und 28
Jahre Hausgemeinschaft:
Chris:
„Kann man besser leben?“
Michel:
„..da bin ich daheim“
Ina:
„.. die beste Zeit meines Lebens“
Untitled-11 1 6/18/2015 10:29:22 PM

Ein bisschen zur Chronik des Alten Sternen kann ich
Euch nicht ersparen:
1865
wurde der Grundstein für den Gasthof „Zum Sternen“
gelegt, der Bauherr war F.A.Bauer. Der „Sterne“ war
schnell sehr beliebt und nicht nur Eisentäler saßen an
den Tischen und schwangen im später angebauten Saal
ihr Tanzbein.
1930
Kuno erblickte hier das Licht der Welt und blieb mit
diesem Haus bis zu seinem Tod sehr verbunden.
Die BDM Mädchen teilten das Nebenzimmer mit den
Dorfhonoratioren und das Kruzifix verlor
vorübergehend seinen Platz in der Ecke. Die Jagd füllte
den Feuchtkeller mit erlegten Rehen und
Wildschweinen. In dem hier installierten Brennofen floss
so mancher Hochprozentige ganz legal(?) in die
Flaschen. Die Scheune diente im zweiten Weltkrieg als
Versteck für den Dorfbus und der Schnaps wurde vor
den Franzosen im Nachbarhaus versteckt.
1945
Nach dem Krieg wurde im Saal wieder getanzt und
gefeiert. Der Turnverein nutzte ihn für seine
Übungsstunden und die Eisentäler Schützen versenkten
so manches Blei aus ihren Luftgewehren in der Wand.
1970
wurde der Gasthof wegen der strenger werdenden
Auflagen des Gewerbeaufsichtsamts für immer
geschlossen. Die von einer Philippsburger Brauerei
angestrebten Umbauarbeiten wurden aus
Kostengründen verworfen und somit blieb die
ursprüngliche Bausubstanz erhalten. Im Winter wurde
bei vereisten Fenstern das letzte Bier gezapft und die
letzte Bockrunde gespielt.
Das leer stehende Gebäude diente zeitweise als
Unterkunft für Bahnarbeiter. Eine im Erdgeschoss in die
Decke verbaute Eisenbahnschiene haben sie
hinterlassen.
1979
Erwarb Christian Wagner das Haus und es wurden
umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt.* Er
zog mit Frau ,Kindern und Freunden ein und das Dorf
bekam einiges zu sehen, einen Inder, der die Kirche mit
Kokosnüssen bewarf, die weiblichen Mitbewohner
sonnten sich oben ohne im Garten. (lt. Kuno waren alle
Ferngläser Bühl‘s an die Eisentäler Oberdörfler
verkauft)
1987
Die Unterschrift des Kaufertrags am 16. März 1987
war die Geburtsstunde der Hausgemeinschaft Alter
Sternen.
Ursel, Hans-Jörg, Ina, Chris,Karin, Reni und Hero
hatten sich mit dem Kauf des Sternen einen Traum
erfüllt: Ein eigenes Haus und ein Leben in einer
Gemeinschaft. Ein gewagtes Experiment, das aber bis
heute Bestand hat.
* Die Liebe zur Holzverkleidung war nicht zu
übersehen und die gefräßige Holzzentralheizung
bescherte uns so manche Stunde im Wald, sie musste in
den 90ern einer Gasheizung weichen. Die Zeit, in der
wir nach Räucherschinken rochen war vorbei.
1988
fand nach Fertigstellung der Dachentwässerung (d.h.
Hof aufbuddeln, ein großes Loch in das Abwasserrohr
bohren, mit Kunos Hilfe die entstandene
Mondlandschaft begradigen) unser erstes Hoffest auf
perfekt verlegten Pflastersteinen statt, die Feier
wurde legendär und wurde in den Jahren danach mit
wechselnder Besetzung erfolgreich wiederholt.
Mit den Jahren wurden die Baustellen weniger und
die Familien größer. Die Kinder kamen fast im
Gleichschritt: Jan, Melanie und Bastian bei den
Ohnemüsern und Steffen und Michel bei den
Stenfterapps Wir werkelten im Hof und saßen auf dem
Dach und unsere Kinder sandelten im Hof.
1995
Im Jahr 1995 kam die erste Prüfung für unsere
Gemeinschaft. Reni und Hero verkauften ihre
Wohnung an Tunjay und Gerlinde, Bekannte von Ina.
DerAusbau ging weiter und wir hatten viele
Diskussionen mit dem „Baumeister“
Tunjay.
1998
Nach drei Jahren stellte sich leider heraus, daß der
Kauf für die beiden
nur eine Kapitalanlage war und Tunjay von einem
„eigenen“ Haus träumte.
Ein Glück für uns, zwei Eisentaler Hexen suchten ein
Hexenhaus und der
Sternen war ihr Traum. Sie wollten es, koste was es
wolle. Tanja und Gerald
bauten und bastelten mit der gleichen Begeisterung
wie wir und nun sind sie
zu viert mit Moritz und Jule und bereichern unser
Haus.