Rundreise Kambodscha und Thailand 2016

Die Suche nach dem fehlenden Reiskorn

Rundreise Kambodscha und Thailand 2016

 

Es fing eigentlich ganz harmlos an, es war mal wieder Sushi machen angesagt. Der Fisch war gekauft und das besondere war der KAMBODSCHA-KATZEN-REIS! Das ungewöhnliche daran ist schnell erklärt: die Kambodschaner treiben zur Reisernte Katzen auf die Felder und die schärfen ihre Krallen an den Reisähren und die Bauern müssen nur noch den Reis aufsammeln. Durch die Katzen hat der Reis ein besonderes Aroma, ähnlich wie der Geruch meiner ausgelatschten Joggingschuhe, wie das Aroma zustandekommt……..
Also kurz, das Zeug ist schweineteuer.  Als ich den Reis aus dem Schrank hole, ist mir sofort klar, da ist zu wenig Reis in der Packung, das  Wiegen  bringt keine Erkenntnis, die sind halt schlau die Khmer, es hilft nix, ich muss zählen.

Laut Packung sollen es 25.555 Reiskörner sein, es fehlt doch tatsächlich ein Katzenkorn.
Das lasse ich mir nicht bieten, ich hole mir das Korn bei den Katzenbauern. Wir leisten ein bisschen Aufbauhilfe und gönnen uns dabei ein bisschen Abenteuer.(Die Franzosen haben das Land von 1863 bis 1941 ausgebeutet. Aber es kam noch schlimmer:Es sind unter den Roten Khmer 1,7 Millionen Menschen verschwunden, das Land erholt sich nur langsam von der Schreckensherrschaft)   Hm… das mit dem Wohnmobil klappt nicht, bis wir dort sind, ist Trumps Sohn zum zweiten mal zum Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt worden und mein Reiskorn längst in einem Katzendarm verschwunden.

Also fliegen, ist auch schnell bei Thai- Air gebucht, der Kreditkarte sei Dank. Wir haben gerade noch ein schmales Zeitfenster vom 19.11.-10.12. gefunden, was dem Rentner meist fehlt, ist Zeit. Das Team steht auch schon, Bärbel und Rainer, erfahrene Japanreisende, die Japaner haben es ja auch mit dem Reis. Ina vervollständigt das Team als Chef der Logistik. Und welcher Glücksfall: mein Neffe Christoph  weilt zur Zeit in Kambodscha und sucht auch. Was er sucht, weiß ich nicht, aber  wenn Christoph schon mal da ist, lässt er sich gut als Reiseplaner vor Ort einsetzen.
Die Suche nach dem fehlenden Reiskorn ist mit Hilfe einheimischer Scouts geplant. Die erste Stadtion wird Siem Reap sein, in der  angrenzenden Tempelanlage Angkor Wat sollen vermehrt Reiskörner gefunden worden sein. Morgen geht’s los, ich berichte weiter.

 

Kambodscha Tag 1-3
Samstag 19.11.

Die Koffer sind gepackt und wir haben hoffentlich nichts vergessen. Nun fehlen nur noch Bärbel und Rainer, aber die kommen immer ein bisschen später. Sie rollen auf den Hof, jetzt können wir endlich zack, zack das Reiseequipment ins Auto laden. Jetzt ist alles drin, nur der Fahrersitz bleibt leer, äh, wo ist Steffen, der soll uns fahren. Mein Gott sind die unprofessionell, es sind halt keine Planer. Jetzt mach ich ein bisschen Hektik und setzte mich selbst ans Steuer. Der Motor heult auf, Steffen ist jetzt da und macht den Beifahrer. Wir sind keine 2000m gefahren, da stellen wir beim Abarbeiten der geistigen Checkliste fest, auch Profis haben das Recht, mal etwas zu vergessen. Immer den Ball schön flach halten, es sind ja nur die Visas für Kambodscha, Rainer zeigt mir stolz seines, alles kein Problem, zwischen Frankfurt und Siem Reap finden wir sicher einen Drucker.
Ab sofort läuft alles reibungslos, die Bahn ist pünktlich, das Einchecken mit Rail Check-In in Frankfurt funktioniert, der Sicherheitscheck findet bei uns keine tickenden Bomben. Die netten Thai-Flug-Mädl’s schieben uns auf die zu engen Sitze, ein Thai über 180cm ist halt eher selten. Zumindest  schlafen meine Beine für die nächsten zehneinhalb Stunden ein.

Sonntag 20.11.

Ich krieche in Bangkok aus dem Flugzeug und stelle fest, daß es meinem Suchtrupp nicht besser ergeht. Doch die Reise ist längst nicht beendet, wir müssen zum Don Muang Flughafen, dem anderen Flughafen Bangkoks. Die Fluggesellschaften haben netterweise einen Shuttlebus bereitgestellt, wir müssen ihn nur finden. Es bauen sich die ersten Spannungen beim Interpretieren des Wegweisers auf. Wir üben schon mal das Suchen und  verlieren wir uns kurz aus den Augen.
Don Muang ist die letzte Chance einen Drucker zu finden. Beim Air Asia Schalter werden wir fündig. Bei aller Dankbarkeit, selbst für zwergwüchsige Thais sind die Sitzreihen der Air Asia Flugzeuge zu eng!
Siem Reap Airport empfängt uns mit Bürokratie, wer denkt, ein E-Visa mit Reisepass reicht für die Einreise liegt falsch. Wir haben den Flug mit dem Ausfüllen des Einreiseantrags und der Zollerklärung verbracht. Nun stehen wir in der langen Reihe Einreisewilliger. Die mürrischen Khmer Beamten arbeiten die müden Touristen mit gelassener Ruhe ab. Noch ein Foto und zum Abschied werden unsere Fingerabdrücke abgenommen. Unser Gepäck kreiselt sich schon geraume Zeit schwindelig. Der Zoll winkt uns durch und wir werden von Christoph und dem Tuk-Tuk Fahrer Nakri  empfangen. Müde, aber glücklich steigen wir in die wartenden Tuk- Tuk und fahren durch das nächtliche Siam Reap. Die Tuk-Tuk sehen hier ganz anders aus, es sind  Motorräder mit Anhängern.

TuK TuK

TuK TuK

Im Hotel werfen wir das Gepäck ins Zimmer, nun wird gefeiert, Teamfinding! Wir stürzen uns ins Tourinachtleben, futtern uns durch die Speisekarte eines Restaurants, ob das  gut geht? Nach dem Essen gibt es in den Bierbars auf die Ohren und mit ein paar Bieren klingt der Khmer-Pop erträglich. Wir lassen uns noch ein wenig durch die Straßen treiben, nach 22 Stunden Flug und 5 Stunden treiben lassen ist das Team müde.