Mit Luigi durch das Land der Skipetaren Juni 2025 Teil II

Dienstag: Glasbruch und Hippiecamping

Wir packen zusammen, unser nächstes Ziel ein Stellplatz in der Lagune Patukut. Dann der Schock, Luigi hat einen Sprung in der Schüssel, besser gesagt in der Frontscheibe! So ein Sch…. , was tun? Erst einmal ignorieren und so tun als wäre es nur ein Spinnengeflecht? Das tun wir, auf zu den Hippies ! Schon nach wenigen Kilometern sehen wir, die Spinne ist fleißig. Der Riss wird immer größer. Also jetzt ist Handeln angesagt, die Spinne muss weg. Das Internet hilft, in Shkodra gibt es eine Carglass Werkstatt.

Wir ziehen eine Schleife und fahren zurück. Die Götter helfen uns, die haben tatsächlich eine passende Ersatzscheibe und ersparen uns eine weitere Nacht in Shkodra. Im Rekordtempo wird der Scheibenwechsel durchgeführt, nach einer Stunde ist die „Neue“ drin. Luigi ist wieder einsatzbereit. Einen Komfortgewinn bietet sie auch, der obere Bereich ist abgedunkelt, sehr schick. Die Firma AGI Glass hat unsere Weiterreise nett und kompetent gerettet, Danke. Ach ja, die Kosten: die Scheibe mit Einbau 25000 Lek, die Versicherung freut’s.

Google navigiert uns über unzählige mit Schlaglöchern übersäte Seitenstraßen zum Camp. Google hat sich bei uns unbeliebt gemacht und das nicht zum ersten Mal, ich verfluche diese blöde App! (Ob sich das nicht rächt!) Unsere Erwartungen werden noch einmal übertroffen, es ist mehr als rustikal.

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Aber wir sind nicht die Einzigen auf der Lagune und wir stellen fest, alle, die bleiben, sind sehr nett und entspannt. Der Strom kommt aus einer Kabeltrommel, mehrfach verteilt.

Am Abend gibt es eine erneute Wiedervereinigung 2.0 mit einem Pärchen aus dem Erzgebirge.  Viele Geschichten aus Ost und West. Kleine Ostgeschichte: Nach einem Ungarnurlaub wurde ihnen das Auto zerlegt, die schizophrenen Grenzer suchten WESTZEITUNGEN! in der Türverkleidung! Infos aus erster Hand, da reicht ein Abend nicht.Die „Jungen“ auf dem Platz finden ihre Betten nicht, also feiern sie bis in die Puppen. Wir bleiben entspannt, das haben wir früher auch so gemacht.

Wir bleiben hier zwei Nächte

 

Mittwoch: Auszeit auf der Lagune

Heute gehen wir es ruhig an. Langes Frühstück, bisschen spazieren gehen und die Drohne darf ein paar Runden drehen.

Wir kommen an riesigen Restaurantpalästen vorbei, wer braucht das hier am Ende der Welt ? Spontan fällt uns Geldwäsche, Mafia ein,Tirana ist nicht weit entfernt. Neben den Protzgebäuden stehen dutzende kleine Häuschen, sind das Übernachtungsmöglichkeiten für Betrunkene? Nein, weit gefehlt, es sind Esszimmerhäuschen für kontaktscheue Gäste.

Wir suchen am Mittag das Schlafgemach auf und gehen am Abend gut gerüstet in die zweite 2.0 Ost-West Runde im Nachbarrestaurant „Brilant“.

Das Abschlussgespräch findet wie gestern am Lake statt. Ina konfisziert den Campingraki, die Gläser stellt der Chef persönlich. Unsere Leben liefen“ same, same but different“. Altes Haus gekauft, Einzug in eine Baustelle, Geld knapp …… wir leeren die Rakiflasche  nicht ganz. Die Nacht wieder etwas unruhig, das Wohnmobil der Nachbarinnen steht schief und muss gerichtet werden. Nach 24 h kommt ein riesiger Bagger auf’s Nachbargrundstück.

Donnerstag: Kruja und die Rache von Google Maps

Wir verlassen unsere Ostnachbarn und die Mafialagune. Google Maps schlägt scheinheilig zwei Routen vor, eine mit und eine ohne Maut. Ich schwäble und wähle die ohne. Beim Erreichen der Berge wechselt der Asphalt zu Schotter. Die Piste ist schön breit angelegt, kein Problem für Luigi und Ina, die ist mit fahren dran. Nach ein paar Kilometern tauchen die ersten Baumaschinen auf, es wird ein bisschen enger. Dann, ein riesiger Kühler ragt vor uns auf, der Fahrer lehnt sich aus dem Fenster und weist uns die Richtung zur Ausweichstrecke. Bei deren Anblick fällt uns das Urlaubslächeln aus den Gesichtern und an den Händen am Lenkrad treten die Knöchel weiß hervor. Wir erkennen die Heimtücke Googles, diese nachtragende Zickenapp hat uns ins Niemandsland gelockt und dann verlassen, keine Straße mehr auf dem Display! Ha, ist da mal kurz ein lachendes Smiley aufgepoppt?

Nicht darüber nachdenken, wir müssen uns den Feldweg entlang zittern und sämtliche Götter anrufen (schon wieder), dass uns kein Fahrzeug entgegen kommt. Nützt natürlich nichts, es gibt ja bekanntlich keine Götter, dafür aber andere Fahrzeuge. Eins muss ausweichen, wir sind meistens die Größeren und der Kleinere sucht Schutz in einer Bucht. Wir schaukeln endlos durch Albaniens Vorgebirge. Es gibt hier auch Müllberge, hier landet wohl der ganze Albanienmüll.

Nach langer Fahrt hat Luigi wieder Asphalt unter sich und wir erreichen nach kurzer Zeit unseren Campingplatz. Und siehe da, der Osten ist schon da. Große Freude  West-Ostgespräche 3.0 stehen an. Wir besuchen die Burg und es entstehen viele Vereinigungsbilder.

Die Betreiber des Platzes bieten uns ein traditionelles, albanisches Essen an, wir sagen begeistert zu. Die Gastgeber sind Moslems, das heißt, es gibt keinen Alkohol zu den Speisen. Bedient werden wir von den deutsch sprechenden Töchtern. Und Überraschung, (Achtung Karin) auf unsere Frage,  woher ihre Deutschkenntnisse stammen, stellt sich heraus, dass sie in Deutschland leben, genauer gesagt in KARLSRUHE, Mühlburg, Bachstraße. Noch eine Besonderheit: die stolze Superköchin hat das Menü nicht eingepreist, sondern wir durften selbst entscheiden, was wir geben wollen. Geniales Essen, nette Gesellschaft, was will man mehr.

Noch schnell ins WhatsApp und Werbung machen….hä, man hat mich für 24 Stunden ausgesperrt. Was soll das? Da hat sich das mistige Google mit WhatsApp zusammengetan und straft mich in Trump’scher Manier ab, nur weil ich mal ein bisschen über G…. geschimpft habe. Ich klebe mir ein Pflaster auf den Mund und warte ab. 

Der Roller hat ganz schön Staub gefressen!

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