Oridsee und Straßenmaler

Wir verlassen Elena Camping, es war hier genau so schön wie vor 8 Jahren. Elenas Küche war einfach grandios.
Die gut gepflegte Autobahn lässt Luigi schnurren und die geringen Mautgebühren schonen unsere Reisekasse. An der Grenze nach Albanien müssen wir ein bisschen anstehen. Ich vertrete mir ein bisschen die Beine, bei dem Griechen muss man zur Kontrolle der Pässe eh’ anstehen. Ein freundlicher Frontec Beamter vertreibt uns mit einem Gespräch die Zeit.
Asche auf mein Haupt, wir wollten eigentlich billigeren Griechensprit tanken, der schlaue Chris wollte das auf den letzten Metern tun. Es gab leider keine Grenztankstelle und so mussten wir die Kasse einer albanischen Tanke füllen.
Die Straßenqualität erfüllt das Klischee und Luigi lässt das Schnurren und rumpelt dafür. Achtung, da vorne ist eine Baustelle die Mitte der Straße ist abgesperrt. Von einem Fahnenschwenker werden wir umgeleitet. Was sehe ich da, ein Arbeiter kniet auf der Straße und markiert mit einem kleinen Farbroller und weißer Farbe den Mittelstreifen.






Wir erreichen den Oridsee ohne weitere Zwischenfälle. Am Ortsrand von Pogradec liegt der von uns ausgewählte ARBI Stellplatz. Wir radeln den See entlang und erreichen bald den Badestrand der Stadt, hier hat alles einen spätkommunistischen Charme, Kuba lässt grüßen. Der Strand ist gut besucht, er kommt aber nicht auf die Liste meiner Traumstrände. Wir kommen sicher nicht wieder!
Der Oridsee beherbergt eine Reihe von Fischarten, die vom Aussterben bedroht sind, darunter die Koran Forelle. Die werden wir sicher nicht essen.
Der Ostteil unserer Reisegruppe Tina und Jörg treffen ein. In dem nahegelegenen Restorant Sofra E.Don gibt es eine Vorspeisenplatte für Zwei. Sehr mächtig!
Samstag 14.06.2025
Das Labyrinth von Berat
Ost-West geht getrennte Wege. Unser nächstes Ziel wird Berat sein.
Der Osten bleibt, der Westen fährt. Die Routenplanung übernimmt Google, die Strecke führt noch eine zeitlang am See entlang und windet sich dann ins Gebirge. Der Asphalt geht verloren und die Straße wird zur Piste. Es wird trotzdem überholt! Die netten Albaner, sind als Autofahrer eine Heimsuchung, liegt vielleicht an der Evolution, vom Eselgespann zum PS strotzenden Auto! Wir erreichen Berat und die Google Falle schnappt einmal mehr zu: im Kreisverkehr Ausfahrt verpasst und schon schlägt das Teil hinterlistig, „die nächste links“ vor. So lernen wir die „Bronx“ von Berat kennen.
Diesmal werden meine Fingerknöchel weiß. Die Gassen werden immer enger, Millimeterarbeit ist angesagt. Die Stimmung geht ins deutlich Negative. „Die nächste rechts“ …. super eine Sackgasse! Ich schiebe Luigi zum Drehen rückwärts auf eine Müllhalde. Schweißgebadet finden wir aus dem Labyrinth heraus. Die Einfahrt zum Stellplatz sorgt für einen weiteren Pegelausschlag ins Negative, er ist einfach öde.

Der freundliche Empfang einer gut englisch sprechenden Albanerin glättet die Wogen.




Ein bisschen Füsse hoch und dann durch die verwohnte Vorstadt ins alte Zentrum. Hier zeigt sich Berat von der besten Seite, auf den beiden Seiten des Osumflusses ziehen sich die alten Häuser die Hügel hinauf. Gekrönt wird die Stadt von einer mächtigen Burg, die werden wir morgen erklimmen.




Das Abendessen im Amalia Homade Food bietet uns das bisher beste Essen Albaniens. Auf dem Rückweg führt uns Google über verschlungene Pfade.
Sonntag 15.06.2025
Berat, die Burg


Heute morgen habe ich Google ins Gebet genommen. Es gelobt Besserung. Es fruchtet: unser Fußwerg führt über schmale Pfade direkt zur Burg. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, für einen Sonntag sind wenige Besucher unterwegs. Das spannende ist, Burgmauern umschließen etliche noch bewohnte Häuser.






Eine ausgesetzte Aussichtsplattform bietet eine schönen Blick auf Stadt und Umgebung.

Auf dem Platz ist der Ostteil eingetroffen. Wieder ein fröhlicher Abend. Tina und Jörg wollen in die Osumischlucht, wir fahren mit.












Sonntag 16.06. 2025
Drohnenflug in der Osumischlucht
Meine super App errechnet eine Fahrzeit von zwei Stunden für 68 Km. Sag emol, kann Google nicht mehr rechnen? 2 Stunden für lächerliche 68 Km? Es kam tatsächlich so, enge Straße, Schlaglöcher, LKW, Gegenverkehr…. Die Fahrt hat sich gelohnt, die Drohne ist glücklich, eine tiefe Schlucht zu erfliegen.


Am Ende des Tals gibt es einen Salat und den Entschluss, wir fahren ans Meer nach Spille.
