Mit Luigi durch das Land der Skipetaren V

Montag 16.06. 2025 
Teil II

 Karges Wohnen und blutige Nächte.

Wir quälen uns durch das enge Tal zurück nach Berat. Meine Schlaglochtrefferquote ist preisverdächtig! Die Straßen werden besser, die Besucher Beats wollen wohl nicht so durchgerüttelt werden. Unser ausgewählter und einziger Campingplatz in Spille entpuppt sich als Restaurantparkplatz! Eine Dusche Nutzung 2€, Schlüssel müssen wir an der Bar holen. Der Ostteil der Reisegruppe ist empört, der Westteil resigniert, es gibt nichts anderes. Das gute Essen und der Wein verbessert die Stimmung. Die lange Fahrt, der leckere Raki lässt müde Häupter auf die Kissen sinken.

Schrilles Sirren reisst uns aus den Träumen, blutrünstige Heerscharen umkreisen uns, die Schlacht beginnt. Wir nehmen einige Stiche hin, aber Ina schlägt zurück und bald sind Luigis Wände von unserem Blut rot eingefärbt. Die lästigen Sauger ziehen stich verlustreich zurück. Wir fallen in den verdienten Schlaf.

Dienstag 17.06.2025

Strandspaziergang und „sie sind Zurück“

Nach einem gemütlichen Frühstück schwingen wir uns auf die Fahrradsättel und  fahren den kilometerlangen Sandrand entlang.

Eine Sonnenliege reiht sich an die andere, es müssen Tausende sein. Die wenigsten sind belegt, wer soll das ändern? Sicher die meerlosen Nordmazedonier, nach Griechenland wollen die nicht (politisch), so müssen sie diesen öden Strand buchen. Wir steuern die Shoppingmeile Spilles an und füllen unsere Vorräte. Der Abend und die Nacht wiederholt sich. 

Mittwoch18.06.2025

Backofen und Gute Aussicht

Wir verlassen den Parkplatz, sorry Campingplatz. Die Gruppe trennt sich, der Westen fährt Richtung Norden. Es fällt uns auf, dass an den Straßenrändern die Abdeckungen der Abwasserschächte fehlen. Es herrscht wohl Eisenmangel in Albanien, da sind die „Alteisensammler fleissig. Also aufpassen, sonst ist die Achse weg
Wir überschreiten die Grenze bei Shkodra nach Mazedonien. Bei Budva gibt es einen Stellplatz unter deutscher Geschäftsführung, das klingt gut, da fahren wir hin. Das überbordende Budva liegt bald hinter uns und wir biegen zum Stellplatz ab. Es Ist keine Seele in der Rezeption, also fahren wir mal rein. Der Platz erweist sich als ein vor Hitze flimmernder, von Mauern umgebener mausgrauer Hof. Nein, hier wollen wir nicht gebacken werden. Nix wie weg, wir finden eine Alternative, weit über dem Meer gelegen erwartet uns Camping Seoce-Budva. Die Anfahrt führt mal wieder, wer hätte das gedacht über schmale Gassen. Weiße Knöchel, wie gehabt.

Eine steile Zufahrt führt hinab zu den terrassierten Stellplätzen. Der nette „Chefe“ weist uns ein, „Vorsicht, verschone die Feigenbäumchen!“ Wir belohnen uns mit einem Bier und der tollen Aussicht. Heute gibt es eine Take Away Pizza.

Donnerstag 19.06.2025

Grenzwertige Biker

Wir verlassen den Platz nicht ohne ein bisschen aufzusitzen, es war aber nur die Unterseite unseres Trägers. Schon versierter fahren wir die steilen Gassen hinab, Kroatien entgegen. Mit der Fähre überqueren wir die Kotorschlucht. Die Überfahrt kostet uns 10,50€ und wir sparen uns damit etliche Kilometer um die Bucht.

Bei glühender Hitze erreichen wie die Grenze, überschaubare 6 oder 7 Autos sind vor uns, wir warten… und warten….. die Grenzer machen wohl Mittag! Das Einzige was sich tut, sind Biker, die mal ganz locker an uns vorbei ziehen, der Zollschranke entgegen. Bei zwei oder dreien hätte ich ja nichts gesagt, aber nach ZWANZIG ! erreicht mein Blutdruck den Siedepunkt. Ich springe aus dem Auto und stelle mich dem Nächsten entgegen. Ups… der hat ja so ne Rockerkutte an. Egal, ich kann mich nicht bremsen und blöke ihn an. Mit einem nachsichtigen Lachen und „du hast ja ne Klimaanlage“ lässt er mich stehen und nähert sich der Schranke. Auch Ina ist auf Drehzahl. Da nähert sich uns die Rockerkutte, er wird doch Luigi nichts antun! Nein, er versucht zu schlichten, ein Rocker und Verständigung? Wir lassen an ihm erst mal Dampf ab, er nickt verständnisvoll. 

Da kommt auch noch so ein Brexiter auf seinem Motorrad, und ignoriert die in der Hitze kochende Autoschlange. Ich sehe, er ist einen Kopf kleiner als ich, da ist klar, den kauf ich mir. In wildem Denglisch, gipfelnd in „Fuck You“ beschimpfe ich ihn. Aber er, ganz Englisch like, lässt das an sich abperlen und übergibt dem Grenzer seinen Pass. Echt, das waren mal unsere Freunde und wie habe ich ihre Disziplin an den Bushaltestellen bewundert. Ich überlege, ob ich das Engländer Krad umtrete, lasse es aber, ich fürchte die Bikersolidarität. 

Ein zweiter Grenzer hat sein Mittagsmal beendet und öffnet einen weiteren Schalter. Breite Straßen, keine Schlaglöcher willkommen in der EU.

Die nächsten zwei Tage verbringen wir auf dem Brijesta Dubrovnik Camping. Sehr ruhig, super Sonnenuntergang, große Stellplätze und heiße Duschen.

Das einzige Restaurant verwöhnt uns. Da in der Bucht Austern und Jakobsmuscheln gezüchtet werden, finden sie sich in verschiedenen Variationen auf der Speisekarte. Inzwischen sitzen Tina und Jörg mit am Tisch (diesmal purer Zufall). Es gibt Pulpo Ragout für alle, ein Traum. Wir geben die Gastgeber und es werden die  letzten Alkoholvorräte gelehrt.

Freitag 20.06.2025

Heute gehen wir es ruhig an, packen den Roller noch einmal aus und gehen einkaufen. Noch einmal Sonnenuntergang genießen und  ohne Ostbesuch gehts heute früh ins Bett.

Ab morgen geht es in Richtung Heimat.

Samstag 21.06.202

Wir erreichen den Campingplatz Borje, schön im Wald gelegen, große Stellplätze und saubere Sanitäranlagen.

Sonntag 22.06.2025

Wir fahren heute eine für uns neue Route durch Österreich, die Pyhrn Autobahn. Bequemes fahren bis zum Campingplatz Pyhrn-Priel & Gasthaus Hopfenliebe. Einfaches Essen, gepflegter Platz. Die Preise sind für Albanienreisende hoch.

Montag 23.06.2025 

Der dichter werdende  Verkehr verlangsamt unsere Heimfahrt.  Gegen 17.00 Uhr hat uns Eisental wieder.

Das mag ich an Albanien 

  • Albanien hat die ungefähre  Größe von Baden-Württemberg, damit liegen die Touristischen Highlights nah beieinander. 
  • Die Albaner sind nette und hilfsbereite Menschen.
  • Sie können sehr gut kochen.
  • Für uns ein sehr günstiges Reiseland.

Das mag ich nicht an Albanien

  • Das Müllverhalten und die Entsorgung ist mehr als mangelhaft, der Müll landet einfach in der Landschaft oder wird einfach verbrannt.
  • Viele schlechte Straßen, bzw. Pisten.
  • Aggressive Autofahrer!
  • Die Qualität der Campingplätze ist zumeist schlecht. Es sind in der Regel Schotterplätze. 
  • Die Gebühren an den ATM sind teilweise exorbitant hoch, vergleichen lohnt sich! Oder gleich in Euro (ausreichend mitnehmen) bezahlen.

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