Category Archives: Griechenland 2017

Tag 14 Ostersonntag Pilion

Tag 14 Ostersonntag Pilion
Es wird noch immer gefeiert, laute Musik und gelegentliche Böller, die Lämmer schweigen.
Wir flüchten mit den Fahrrädern Richtung Volos. In den Gärten am Straßenrand drehen sich 1000 oder mehr Lämmer über glühender Holzkohle. In Deutschland gibt es zu Ostern auch aufgespießte Lämmer, aber die sind aus Biscuitteig. Man könnte ja am Abend ….
Volos ist fast ausgestorben, die Griechen sitzen in ihren Gärten und drehen aufgespießte Lämmer. Nach 40km Radfahren kühlen wir die Beine im Meer. Von wegen Meer, es ist absolut windstill, keine Welle regt sich, das soll ein Meer sein, das werde ich prüfen.


Ich sitze so an meinem Strand und beobachte die Besucher, da ist Elena aus Bulgarien mit Mann und Dackel, sie sitzt auf einem angespülten Baumstamm macht mit ihrer Elektrozigarette Schleierwolken, der Dackel Wotan steht bis zum Hals im Wasser und beobachtet die sich sonnenden Fische, Gregor, ihr Mann macht Bilder von allem. Das griechische Ehepaar geht wie jeden Tag an uns vorbei und setzt sich mit ihren Holzklappstühlen in den Schatten eines Olivenbaums. Unsere junge VW T5 Nachbarin bewegt sich gazellengleich den Strand entlang, von ihrem Freund sehe ich nur die Füße einmal unter dem Auto, einmal ragen sie aus der Seitentür, es riecht nach Farbe, er verschönert sein Heim, Brother in mind. Ein Grieche stürzt sich in die kalten Fluten. Meine Lippen werden schon bei diesem Anblick blau! Aber die Griechen sind ja ein besonderes Volk, sie leben auf dem Berg und fahren zur See, das hat wohl ihre Gene besonders geformt.
Damit die Lämmer nicht umsonst gestorben sind, werden wir heute Abend Lamm essen. Weil es gestern so gut war, gehen wir zum Abschiedsessen noch einmal zum Sikia Restaurant. Das Lamm ist aus, schade.

 

Tag 18 Lefkas oder die Farbe des Meeres

Tag 18 Die Farbe des Meeres.
Mit dem Bus machen wir Sightseeing, der Lefkadische Felsen wird besucht. Auf den gewohnt engen Straßen werden wir vom Gegenverkehr weitgehend verschont. An einem Aussichtspunkt schenkt uns die Sonne ein unvergessliches Farbenspiel, das Meer hat eine von uns noch nie gesehene Blautönung, der absolute Wahnsinn, oder kurz: Geil!!

Nach ein paar engen und steilen Kurven erreichen wir einen der schönsten Strände Griechenlands, auch hier diese unglaubliche Blautönung.Das muss man gesehen haben!


Auch hier wird emsig am Saisonstart gearbeitet. Noch ein bisschen enge Straße und wir erreichen den Lefkatdschen Felsen, geschmückt mit einem Leuchtturm.

Tag 19- 23 (21.-26.April) Lefkas- Camping Elena

Tag 19- 23 (21.-26.April) Lefkas- Camping Elena
Wir verlassen die Insel und fahren nach Norden. Auf der Strecke liegt die Brücke von Arta. Ich zitiere Wiki:
Die Brücke von Arta über den Arachthos ist die bekannteste historische Brücke in Griechenland. Sie wird bereits in der Antike von Plinius erwähnt und soll aus der Zeit des Königs Pyrrhos I. von Epirus stammen.
In ihrer heutigen Gestalt geht die Brücke auf das Jahr 1612 zurück und ist somit ein osmanisches Bauwerk. Sie ist aus Stein gebaut und hat vier Bögen. Die längste Spannweite beträgt 25 m, die Gesamtlänge 130 m.
Viele Theaterstücke und Märchen der griechischen Geschichte haben diese Brücke zum Gegenstand. Der Legende nach musste der Baumeister erst seine Frau in die Brücke einmauern, um diese fertigzustellen. Bis zur Erbringung dieses Opfers stürzte die Brücke über Nacht immer wieder ein.

 

 

 
In Parga gibt es leider keinen geöffneten Campingplatz, schade , das ehemalige Fischerdorf hat sich längst zu einem veritablen Touristenort gewandelt. Die Campingplätze haben entweder geschlossen oder wir finden sie nicht.

So geht die Fahrt weiter die Küste entlang, irgendwo wird sich ein Plätzchen finden. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, finden wir kurz vor Igoumenitsa einen Stellplatz direkt am Meer, Camping Elena Beach.

Georg, der Besitzer wohnt auf der Anlage, da kann er auch schon im April öffnen. Die größeren Plätze öffnen halt erst im Mai, da rollen in steigender Zahl Wohnmobile über Griechenlands Straßen. „Elena“ ist ein Glücksgriff, das Schicksal hat es gut gemeint, Georg ist ein charmanter Gastgeber und seine Mutter eine begnadete Köchin. Wir legen zum Ende der Reise die Füße hoch, genießen die Sonne und füllen die Bäuche mit leckeren Speisen.

Den letzen Abend verbringen wir mit Monika und Georg. Die Bayern werden mit der gleichen Fähre nach Venedig die Heimreise antreten. Wir stehen die übliche Verspätung der Fähre aus, geteiltes Leid. Die Fähre kommt gegen 2 Uhr, wir sind längst tiefgefroren und lenken mit steifen Fingern unsere Kisten in den Fährenbauch. Ich bewundere die LKW Fahrer, die ihre riesigen Container im Rückwärtsgang die enge Zufahrt hinauf millimetergenau parken, oft passt da keine Hand mehr dazwischen. Ich bekomme schon beim Rangieren von Luigi Schweißausbrüche! Die Fähre, das Übliche: unfreundliches Personal, recht teures Essen… aber dafür gibt es nette kleine, dunkle Kabinen für einen ungestörten Schlaf, am Tag flanieren auf dem Sonnendeck und lesen in der Frühlingssonne. Kein stundenlanges Fahren auf endlosen, eintönigen Autobahnen, suchen nach Übernachtungsplätzen und schlechtes Essen in öden Raststätten. Die gespeicherte Urlaubsenergie wird nicht verbrannt, wir kommen entspannt nach Hause.


Abschließend können wir sagen, Griechenland hat wirklich mehr zu bieten als Souflaki und Meer! Atemberaubende Landschaften mit schneebedeckten Bergen, sattgrünen Tälern, ein Meer, das die Farben wechselt wie ein Chamäleon, super freundliche Menschen, die dir nachsehen, daß Merkel deine Kanzlerin ist, und das Essen. Als Tipp, nie das „normale“ Touri Angebot wählen, sondern das was in den Küchen in den Töpfen schmorgelt, Eintopfgerichte sind die wahre Stärke der griechischen Küche!

Also fahrt nach Griechenland, freut euch an allem, was dieses Land zu bieten hat und füllt die Kassen mit gut angelegten Euros, damit es mit diesem schönen Land aufwärts geht. Also los, geht in die nächste Ouzeria, setzt Euch zwischen die Griechen, genießt die Mese und Jamas!!!!

Nordgriechenland 2017

Luigi, unser Wohnmobil

 

Vorgeschichte
Als wir im Juni 2015 mit unserem Ducato Womo Bj 2002 bei Lyon mit defekter Einspritzpumpe auf einem Rastplatz standen, war es für mich klar, wir trennen uns. Das Vertrauen war weg, wer möchte schon mit einem inkontinenten Auto Kilometer fressen, ich nicht!

4 Monate Blood, Sweat and Tears
Nach dem tränenreichen Abschied in den Ruhestand hatte ich gedacht, such dir ´ne Beschäftigung so zum Runterfahren, damit der Übergang vom Chef zum Couchpotato nicht zu heftig wird. Der Plan: ein bisschen an einem Transporter schrauben und mal kurz ein Wohnmobil daraus machen. Bisschen Internet und schon stand ein VW „Schnäppchen“ Crafter im Hof (eigene Geschichte). So  wurde es nichts mit lang ausschlafen und nach dem Frühstück Richtung Couch schielen. Morgens kurz nach Sieben aufstehen, um acht Uhr auf die „Baustelle“, egal welches Wetter, und ich sage Euch, es war oft kalt und nass. Es wurde dann mindestens 8 Stunden gesägt, gebohrt, geschraubt und oft geflucht. Nach einer Woche konnte ich  meinen ersten und einzigen Helfer Luigi (Ina) rekrutieren, endlich wieder delegieren!!
Die Tage, Wochen, Monate galoppierten vorbei und der Camper wurde ( später als geplant) fertig. Den geplanten Griechenland-Urlaub mussten wir streichen, so ist es halt im Business, Arbeit geht vor.

Der Plan:
Der Crafter, war wirklich ein Schnäppchen 14500€ für einen L2H2 Crafter Bj 2014 mit gerade mal 35000 km, Glück gehabt!
Was wir wollten:
Ein Wohnmobil für Zwei, das alltagstauglich ist und auf einen Supermarktparkplatz passt.
Es sollte sich auch mal ein größeres Teil transportieren lassen.
Solarpower, damit der Kühlschrank auch ohne Steckdose kühl bleibt.
möglichst Schubladen, Schränke sind nicht übersichtlich.
Kein Bad mit Toilette, wer duscht schon gerne in einer Streichholzschachtel. Muss ich nachts mal raus, kann ich auch die paar Meter ins nächste „Häuschen“ laufen. Dafür muss ich nicht am nächsten morgen mein Pipi über den Platz tragen. Naja, alles Ansichtssache!

Die Ausführung:
Den ersten Monat verbrachte ich mit der Planung und Materialbeschaffung. Mit dem Programm SketchUp habe ich das „3d Modell“ entworfen ( eine Woche üben). Die hochpreisigen Bauteile habe ich teilweise über Ebay oder Werksverkauf z.B.: Dometic erworben.

Isoliert wurde mit selbstklebendem Armaflex. Prima zu verarbeiten.
Das Ausbauholz habe ich mir bei der Firma Vöhringer im Werksverkauf besorgt. 27qm Feldahorn beschichtetes Pappelsperrholz für 25€ pro qm. Sperrholz Wandverkleidung für 3€/qm
Die 180W Solarzellen wurden mit Silkaflex aufs Dach geklebt.
Solarregler von Victronic mit Bluetooth Dongle
Kleines Android Tablet mit Victronic Connect (App Solaranlage), Wetterstation und Kodi als Medienzentrale.
Decken und Wandverkleidung mit beschichtetem Sperrholz 2,7 mm
Bei einem Schreiner wurden die Möbelteile zugeschnitten und mit Kanten versehen. Zeitaufwand ca. 10 Stunden. Die Kanten sind heißgeklebt, sieht sehr edel aus und halten sicher besser als die eingefrästen Profile. Kosten 450€. Diese Aktion hat mir sicher Tage Sägen erspart und die Kanten sind halt wirklich gerade.
Der Boden wurde mit 2 cm Styrodur und einer 12mm Siebdruckplatte aufgebaut.
Mit Schablonen wurden die Möbel an die Außenwand angepasst und mit Blindnietmuttern an den Holmen verankert.
90l Kompressorkühlschrank ( Vorteil zum Absorber: weniger Energiebedarf, bessere Kühlleistung und !!! keine Lüftungsöffnungen in der Außenwand nötig. Einziger kleiner Nachteil: Laufgeräusche.)
Markise Fiamma
Truma Heizung

Unterwegs:
Luigi hat sich in den vergangenen Monaten auf diversen Reisen wacker geschlagen, nix klappert, das mit den vielen Schubladen hat sich auch bewährt, wir müssen nicht so viel „kruschteln“ (süddeutscher Ausdruck für suchen). Das Beste: wir kommen an!

„Die große Freiheit“

„Die große Freiheit“


Nach 56 Jahren kann ich endlich wieder tun und lassen was ich möchte, und das , kann ich Euch sagen, fühlt sich gut an. Warum 56 Jahre? Ganz einfach, ich hatte als Dreijähriger nach dem einmaligen Besuch des von Nonnen geleiteten Kindergartens beschlossen, meine Vorschulzeit ohne Wackelkopf-Neger zu verbringen. (Der Ältere erinnert sich, da gab es doch so eine „Sammelbüchse“ mit einem Negerlein, der nach dem Einwurf einer Münze freudig mit dem Kopf wackelte) Ich verbrachte meine Kinderfreiheit mit den Nachbarskindern glücklich und frei zwischen Hausruinen und dem der Südstadt nahen Wald. Meine Rentnerfreiheit verbringe ich mit Ina zwischen Eisental und da wo’s uns halt hin verschlägt.
Lange vorbei ist die Zeit, als ich mit meinen Leidensgenossen auf der Schulbank saß.
Das heutige Aufsatzthema : „Das schönste Weihnachtsgeschenk“, oder noch besser „Wie ich meinem Nachbarn einen China-Kracher in den Kragen warf“ . Das lange Starren auf die leere Heftseite, die sich nicht mit Worten füllen wollte. Selbst das Schielen Richtung Banknachbarn nützt nix beim Aufsatz abschreiben… das geht ja gar nicht!
Augen auf, ich starre nicht auf eine leere Seite, sondern auf ein leeres Display……
Da hat sich wohl nicht viel geändert.

Doch, ich kann mal eben unterbrechen und mit Ina einen Kaffee trinken oder eine halbe Stunde Kugeln durch die Gegend werfen.

Nach der tränenreichen Verabschiedung im Januar, hatte ich gedacht, such dir ´ne Beschäftigung zum Runterfahren, damit der Übergang vom Chef zum Couchpotato nicht zu heftig wird. Der Plan: ein bisschen an einem Transporter schrauben und mal kurz ein Wohnmobil daraus machen. Bisschen Internet und schon stand ein VW „Schnäppchen“ Crafter im Hof (eigene Geschichte). So  wurde es nichts mit lang ausschlafen und nach dem Frühstück Richtung Couch schielen. Morgens kurz nach sieben aufstehen, um acht Uhr auf die „Baustelle“ ,egal welches Wetter und ich sage Euch, es war oft kalt und nass. Es wurde dann mindestens 8 Stunden gesägt, gebohrt, geschraubt und oft geflucht. Nach einer Woche konnte ich  meinen ersten und einzigen Helfer Luigi (Ina) rekrutieren. Endlich wieder delegieren!!


Die Tage, Wochen, Monate galoppierten vorbei und der Camper wurde und wurde nicht fertig. Den geplanten Griechenland Urlaub mussten wir streichen, so ist es halt im Business, Arbeit geht vor.  Der Bus wurde 500 kg schwerer und ich 4 kg leichter. Mitte Mai endlich der ersehnte und gefürchtete TÜV Termin. Alles lief reibungslos, der Kontrolleur wollte ein Autogramm. Ich küsste den Grünen TÜV Stempel und nach ein paar abschließenden Schrauben war das Auto „LUIGI“ gepackt und wir rollten  durch Italien.

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In Rom wollten wir eigentlich den Papst auf ein Bier in unserm Bus einladen, er hatte leider keine Zeit. Also ließen wir die heilige Stadt hinter uns und fuhren nach Punta Ala , Toskana. Der Campingplatz erinnert sehr an unser  Le Gurp, nur ein bisschen teurer und liegt halt am Mittelmeer. Der Bus macht sich prima, die Solaranlage macht uns autark, kaltes Bier ohne Stromstrippe, klasse!!! (die Panel hatten sich anfangs gewehrt und der erste Klebeversuch ging in die Hosen, aber jetzt sind sie unlösbar mit dem Auto verbunden)
Danach fuhren wir mit Thomas und Margarethe ins Trainingslager an die Ardeche. Auf der Rückreise besuchten wir den Lac d’Annecy. Nach dem 14tägigen Intensiv-Training kam  der Luigi für vier Wochen auf den Parkplatz.

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Wir feierten Hans-Jörgs  60ten und ich gab für meine Kollegen eine Abschieds-Party im Hof.


Nach dem traditionellen Le Gurp Besuch rollten wir über die Pyrenäen nach Spanien. Wir fuhren mit einer Schmalspurbahn auf dem Artouste, in Torla wurde eine 1200 Höhenmeter Strecke bewältigt. Übernachteten in Naut Aran, dem Skiort des Königs von Spanien, und besuchten Besalú, eine wunderschöne mittelalterliche Stadt. Am Mittelmeer in Cap d Agde vertieften wir unsere Atlantikbräune und gingen zum Abschluss der Rundreise durch Gordes Gassen und wanderten durch die Schlucht Gorges de la Véroncle.
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Im Oktober wurde unser Wohnmobil noch einmal gepackt, es ging nach Venedig. Luigi musste draußen bleiben, hier gibt es hauptsächlich Kanäle, viel Wasser keine Straßen, Luigi ist erklärter Nichtschwimmer. Wir fanden ein schönes Campingplatz-Zuhause für ihn in Mestre,  Camping Venezia (https://www.camping.info/italien/venetien/camping-venezia-1538?onMap=1). Die Bushaltestelle war direkt am Hinterausgang, Tickets gab es an der Rezeption. Der Reiseführer gab uns einen guten Tip, einfach ohne Plan loslaufen , so fanden wir ein Venedig ohne Rummel. Drei Tage Stadt waren genug, Flucht  an den Gardasee. Von nun an zeigte sich Italien von seiner regnerischen Seite, nach einer Nacht waren wir weichgespült. Mit Luigi schwammen wir in Richtung Eisental.

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Das waren die Urlaube auf vier Rädern, was noch kam, war die große Rundreise in Kambodscha. Wie es dazu kam und wie es ausging : https://reisen.chris-rapp.de/
Nach Kambodscha kam völlig überraschend Weihnachten und das neue Reisejahr 2017. Schau’n wir mal.
Zwischen den Reisen führten wir ein beschauliches Rentnerleben mit Boule spielen, mit Freunden feiern, sonntäglichen Familientreffen und der Arbeit am Erhalt  der sportlichen Fitness. Der Mont Ventoux ruft!!

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