Tag 7 und 8 Hanoi-Cat Ba-Lan Ha und Halong Bucht
Um 8 Uhr werden wir von unserm Hotel, in dem wir unsere Koffer deponiert haben, abgeholt. In einem bis auf den letzten Platz gefüllten Bus gehen wir auf die zweistündige Autofahrt nach Cat Ba. Eingezwängt zwischen Sitz, Rucksack und Vordermann warten wir auf die Ankunft und besseres Wetter. Nach zweimaligem Umsteigen, einmal Fähre, noch ein Bus, kommen wir in Cat Ba an. Das Wetter bleibt schlecht. Unser Bootguide wartet schon und bringt uns auf unser Boot. Ich schreibe Boot nicht Jacht. Es ist sehr einfach, aber sauber und die Besatzung nett. Der Guide unterhält uns mit Asia-Englisch, wir werden es mit der Zeit verstehen. Wir verlassen den Hafen und schon nach wenigen Metern sind wir fasziniert von der Landschaft. Nach dem ausblenden des Wetters, genießen wir die Bucht und das gute Essen. Wir schippern an unzähligen Inseln, die steil aus dem Meer steigen, vorbei. Es begegnen uns unzählige Ausflugsschiffe, in den Lagunen sind sehr viele Fischfarmen verankert, verloren gehen wir hier nicht. Die Kajaks werden ausgepackt, wir paddeln durch zwei Höhlen, mäßige Freude. Seefahrt macht hungrig, wir haben heute Abend Captain’s Dinner. Um 21 Uhr schließt die Tafel, wir gehen in die Falle.
Morgennebel verzaubert die Bucht, wer braucht schon Sonne. Wir besuchen eine Fischfarm, Panik überfällt mich, das habe ich noch nie gehabt. Es gibt viele Arten von Angst, z.B. Höhenangst oder Platzangst, ich muss feststellen, ich habe Plankenangst. Als wir anlegen und ich die schmalen Holzplanken sehe, werden die Beine schwer, ich bin kaum in der Lage sie zu betreten. Laufen sieht anders aus, hölzern bewege ich mich zwischen den „Fischbecken“, als Schikane haben die Wachhunde die Wege zugeschissen, toll, welch Abenteuer.
Als aus den Planken zwei Balken werden, ist fast Schluss für mich, Ina muss die Kamera übernehmen und ich überlege, mich auf allen Vieren zu bewegen. Ich überwinde auch diese Angstschwellen, kann aber für die Fischlein keine Begeisterung aufbringen. Wir dürfen noch ein bisschen Krabben baden. Es gibt hier eine Besonderheit, Betonschiffe! Wieder richtig gelesen, als preiswerte Alternative zu einem Stahlrumpf werden mit Armierungsstahl versehene Formen mit Beton ausgegossen. Billige Lösung, aber diese Schiffe sind superschwer und damit träge , sie eignen sich nur als schwimmende Lagerstätte.
Zurückgekehrt auf unser Schiff werden die Beine wieder leichter, das Herz rutscht an die richtige Stelle. Angst macht auch hungrig, Super Essen, natürlich immer mit Fisch. Am Mittag geht es zurück zum Hafen. Rückfahrt wie die Hinfahrt.
Wir treffen Bao und holen unser Gepäck in unserem ehemaligen Hotel ab. Wir nehmen den Nachtzug nach Dong Hoi und lassen uns eine weitere Nacht durchrütteln. Die Betten sind bretthart, ich hoffe wir liegen uns nicht wund. Übrigens, während ich das hier schreibe sitze ich auf einem Hotelbett in Dong Hoi und schon nach fünf Minuten tut mir der Hintern weh.
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