Tag 2 Unterwegs in Saigon
„In Hanoi gibt es die beste Pho Ba“ erklärt uns unser Guide Tanh, der eigentlich Bao heißen sollte (davon später mehr).
Es ist 8 Uhr und wir quetschen uns durch eine abreisende Gruppe, wir wollen vor der Stadtführung am Frühstücksbüffet die notwendige Energie tanken. Auch die Reisegruppe war an der Versorgungsstelle und hat sie niedergewalzt. Wir kratzen die spärlichen Überreste auf unsere Teller. Fit für Hanoi werden wir unseren Guide abgeholt. Und….. man spricht Deutsch!
Wir erreichen nach kurzer Fahrt das Ho Chi Minh Mausoleum. Der Führer der Viet Minh verstarb 1969, entgegen seinem Wunsch der Einäscherung wurde er nach Moskau geschickt und einbalsamiert. Der Volksheld Vietnams wurde in einem Mausoleum aufgebahrt und wird nun jeden Tag von tausenden Menschen besucht.
Einzige Abwechslung: ein Ausflug nach Moskau zur Restaurierung. Die Warteschlage zieht sich durch die scharfen Sicherheitskontrollen in die Länge. Die Fotoapparate und Messer müssen abgegeben werden, der alte Herr darf nicht abgelichtet werden. Politisch korrekt muß sich die Besucherschlange immer links halten. Wer ausschert wird unerbittlich zurückgepfiffen. Onkel Ho empfängt und verabschiedet uns wortlos. Gespenstisch!
Die nächste Station ist die Ein-Säulen-Pagode, sie ist bekannt dafür, dass sie nach einem dreimaligen Umrunden jeden Kinderwunsch erfüllt. Wir laufen trotzdem, vielleicht hilft es ja auch für Enkel. Da sich das Neujahrsfest über mehrere Tage hinzieht und der Kinderwunsch bei vielen groß ist sind wir nicht alleine.
Mittagspause mit…. Pho Ga.
Gestärkt kümmern wir uns um die Bildung, wir besuchen den Literaturtempel Van Mieu. 1070 wurde hier ein Altar zu Ehren von Konfuzius errichtet. Fünf Jahre später wurde die Akademie für die Söhne der Nation gegründet. Es studierten anfangs nur die Mitglieder der königlichen Familie. Bis 1915 wurden hier Prüfungen abgenommen. Heute werden hier die Götter mit Geschenken für ein besseres Zeugnis bestochen.
Nach der Tour gibt es noch einen Kaffee plus Cognac bei unserem Führer. Jetzt stellt sich heraus, wir waren nicht mit Bao, sondern mit seinem Bekannten Tanh unterwegs, er wird uns auch die nächsten zwei Tage begleiten. Tanh flüchtete 1967 vor den Bomben, die täglich auf Hanoi vielen. Nach 10 Tagen Zugreise durch China, Russland und Polen erreichte er die DDR. Nach dem Ende des Krieges ging er zurück nach Hanoi. Die USA hatte mit den B52 Bombern 80% des alten Stadtkerns zerstört.
Nach dem Abendessen gibt es noch ein Bier in einer Bar mit Kindersitzen.
..und heute war nicht viel los auf den Straßen