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Kambodscha 2016 Tag 7 Battambang

Tag 7

Battambang

Battambang bedeutet „verlorener Stab“ beste Voraussetzung für unsere Suche!
Heute ist Löwenzahn, nein Peter Lustig, nein Chrisi Glücklich Tag.
Keine 100 m vom Hotel Seng Hout entfernt, liegt der Markt von Battambang. Wir quetschen uns zwischen die Einheimischen und nehmen unser Frühstück: Suppe mit Nudeln oder Reis. So gestärkt, geht’s ans Tagwerk. Mit einem Tuk-Tuk, das mit 7 Personen inkl. Fahrer sicher nicht ganz ausgelastet ist, fahren wir zu einer Reispapierfabrik. Bisher kamen die Blätter  für mich aus der  Packung, jetzt erfahren wir, wie sie hergestellt werden. Der  aufmerksame Leser wird sich fragen, könnte da mein Reiskorn verarbeitet worden sein? Falsch, Katzenreis kann wegen seines starken Geruchs nicht verwendet werden.
Das Reispapier wird für die Herstellung der auch bei uns beliebten វិលជុំនិទាឃរដូវ= vil choum niteakhordauv , Spring Roll oder auch Frühlingsrolle genannt, benötigt. Wie wird aus einem gewöhnlichen Reiskorn Papier??
Ganz einfach, man benötigt Reis, Wasser, ein Sieb, Reisspelzen zum Feuern, Wasser, ein Tuch  und ganz wichtig: ein Bambusrost.
Der Reis wird gemahlen und in Wasser eingeweicht. Am nächsten Tag wird die durch die Stärke aufgequollene Masse auf ein Tuch gelegt und das überflüssige Wasser damit abgeschieden. Kurz vor der Verarbeitung wird Wasser hinzugefügt, ein dünnflüssiger Brei entsteht. Dieser wird auf ein über einem Topf mit siedendem Wasser gespanntes Tuch gestrichen und kurz abgedeckt. Nun muss das Reisblatt nur noch auf einem Rost aus Bambus, der dem Papier das typische Muster gibt, getrocknet werden. Am Abend werden wir die Reisblätter in ihrer finalen Form verspeisen.

Wir hetzen zum nächsten Event: Sticky Reis. Nicht zu verwechseln mit Sticky Fingers (Rolling Stones).
Sticky Reis, das ist noch einfacher zu erklären: Man benötigt einen 30 cm langen angekokelten Bambusstab mit einem Durchmesser von 3 cm, eine Handvoll Klebreis, eine kleinere Handvoll schwarzer Bohnen, bisschen Zucker und Wasser. Die äußeren Schichten des getrockneten Bambusrohrs werden abgeschält, danach wird eine Seite geöffnet. Nach dem Einfüllen der Zutaten wird das Rohr für zwei Stunden über einem Feuer erhitzt und fertig ist der Sticky Reis und ……… schmeckt süß!
Ein paar Meter weiter finden wir eine „Rote Khmer Gedenkstätte“ Ungeheuer gab es nicht nur in Deutschland, wir beschließen, in Phnom Penh das offizielle Völkermord Gedenkzentrum  Choeung Ek( „Killing Fields“) zu besuchen.

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Nun kommt der Eisenbahnliebhaber zum Zuge: ( Achtung Thomas) der Bamboo Train.
Der Bambuszug verkehrt auf eine alten Kolonialstrecke, die früher für den Warentransport der Bauern benutzt wurde.
Der Zug ist simpel aufgebaut: Zwei Achsen mit Rädern, eine Bambusplattform, ein Benzinmotor und das wichtigste, ein Keilriemen. Der Zusammenbau geht lichtschnell, Achsen aufs Gleis, Plattform auf die Achsen und Keilriemen an die Antriebsachse. Mit jeweils drei Fahrgästen besetzt jagen die Norry’s mit gut 50km/h über die Gleise. Bei eingleisigen Verbindungen gibt es bekanntlich Gegenverkehr ohne Ausweichmöglichkeit. Was tun? Der Schwächere gibt nach und baut sein Züglein mit vier Handgriffen auseinander. Hinter dem Stärkeren (mehr Norry’s) noch einmal vier Handgriffe in umgekehrter Reihenfolge und weiter geht die rasende Fahrt. Ein Mungo entkommt knapp der wilden Fahrt.  Der Zug endet im Nichts, nur ein paar Nepphütten mit verkaufswilligen Khmer ( übrigens „Kmei“ ausgesprochen) empfangen uns. Die Besichtigung einer stillgelegten Ziegelei bildet den Höhepunkt der Zugfahrt. Die Rückfahrt, wie gehabt.
Am „Bahnhof“ köcheln  Reisfeldkrebse vor sich hin, die klauen keine Reiskörner  mehr!
Rainer und Christoph verspeisen die Leichen.


Der nächste Höhepunkt des Tages: Weinprobe. Seit Tagen kein Rotwein, da freut sich der Gaumen. Die aufgeregte Khmer Winzer Chefin reiht vor uns Gläser auf: je ein Glas Rotwein, Brandy,Traubensaft und Ingwersaft. Der Wein, ein Cabernet Sauvignon, schmeckt erbärmlich, für mich nicht trinkbar, der Gaumen seufzt. Obwohl der Kellermeister angeblich in Frankreich studiert hat, muß er wohl beim Ausbauen etwas falsch verstanden haben. Wir trinken uns die Reihe durch, hat ja Dollars gekostet. Der Ingwersaft am Ende räumt den Magen auf und wir nähern uns dem Höhepunkt des Tages, es wird gewaltiges Naturspektakel gegeben!
Wir müssen uns stärken, damit wir dieses durchstehen. Das „Restaurant“ liegt kurz vor einem Berg, mit, laut Guide, einer sehr großen Höhle. Das Essen, das auf unserem Tisch landet, ist Hammer, ein kulinarischer Höhepunkt dieser Reise. Dieses Mal dürfen wir mit den Fingern ran, nicht mit den Stäbchen oder gar Messer und Gabel (Messer zum Essen gab es die ganze Reise nicht). Das Ganze kostet für sechs Personen gerade mal 34 Dollar.
Da heute der Erklärtag ist: in Kambodscha gibt es eine offizielle Währung, den Riel, der ist aber so inflationär, daß man der Einfachheit halber die größeren Beträge in US-Dollar bezahlt. 1 $= 4000 Riel!
Dem Koma nahe bekommen wir von der Wirtin Hammocks ausgehändigt und 50 m die Straße rauf gibt es ein paar Verdauungshütten. 17.30 Uhr: die Dämmerung naht und damit das Spektakel.  Mit vielen anderen Barangs versammeln wir uns vor der Höhlenöffnung…………. Da bricht eine Wolke erwachter Fledermäuse  heraus, nicht 100 sondern Millionen hungriger Flattermänner. Wie ein nicht endender Strom ergießen sich die nächtlichen Jäger über 30 Minuten lang in den abendlichen Himmel. Welche brillante Logistik muss hinter dem reibungslosen Start liegen.Im Gegensatz zur heimatlichen Rush-Hour. Noch Kilometer entfernt ist die Wolke der Jäger zu erkennen.

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Wir lösen am Abend das Verspechen ein und essen unsere វិលជុំនិទាឃរដូវvil choum niteakhordauv (Springrolls).
Von einem Einheimischen bekommen ich auf der Toilette ein Video zugespielt, es wird doch kein Food- Porn (Geiles Essen Bilder)sein, mitnichten, der Inhalt lässt die Flamme der Hoffnung auflodern. Wir sagen alle geplanten Suchaktionen vor Ort ab und werden morgen in die Tiefen des kambodschanischen Dschungels eindringen. Ich zeige euch das Video, muss aber alle Hundebesitzer warnen. Schickt die Hunde Gassi oder bindet ihnen die Augen zu!!!!  Der Film gefährdet das Selbstbewusstsein eurer Lieblinge. Es wird der Kampf einer Reiskatze mit einem Riesen Khmerdog gezeigt.

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So nun ein bisschen Khmer-Zeichen Sprache:

Eins

Eins

Zwei

Zwei

Drei

Drei

Vier

Vier

Fünf

Fünf

Sechs

Sechs

Stick your Finger...... (Ich finde für Europa eine sehr elegenter Ersatz für=

Stick your Finger…… (Ich finde für Europa eine sehr elegenter Ersatz für=

Aussage bekannt

Aussage bekannt

Wir werden die Suche in Chi Pat, dem Aufenthaltsort der Kampf-Reiskatze fortsetzen.

Kamboscha 2016 Tag 8 Fahrt nach Chi Phat

Tag 8

Fahrt nach Chi Phat

Ein letztes Frühstück in Battambang, wie so oft in der Markthalle. Wir essen, wer hätte es gedacht, Suppe mit Nudeln, dazu Kaffee mit Kondensmilch ,…süß
Vom Jagdfieber gepackt brettern wir in Richtung Chi Phat los. Brettern ist vielleicht übertrieben, die Khmer fahren eher gemäßigt über die holprigen Straßen. Wir gönnen uns, da mein Magen Ruhe gibt, nur wenige Pausen. Ein kurzer Stop, zur „Besichtigung“ einer Töpferei. Sie stellen Glücksschweinchen und Grilltöpfe her. Einer der Töpfe ist angeheizt. Die Einladung zum Frosch-Snack lehnen die meisten von uns ab, Christoph und Rainer probieren. Den Kindern der Töpfer schmeckt’s

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Weiter geht die endlose Fahrt, nach 12 Stunden reiche ich Nuong diskret mein Handy mit aktiviertem Routenplaner. Sie korrigiert unsere Route geringfügig und wir nähern uns bei anbrechender Dunkelheit Chi Pat. Voller Vorfreude trinken wir zur Feier des anstehenden Erfolgs ein Bier und singen Christoph selig ein Geburtstagsständchen.

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Nun trennt uns nur noch der Preak Phipot River von unserem Home Stay, Die Fähre wird aus ihrer Nachtruhe gerissen und wir setzen über.
Die Dorfbewohner haben sich zu einer Eco Touristen Genossenschaft zusammen geschlossen, sie bieten den Barangs oder anderen Kurznasen Homestay’s an, 5$ die Nacht.
Die Küche erwartet uns schon, wen wundert’s bei der Verspätung, es gibt ein kleines Khmer Menü. Es ist spät und wir erklimmen im Stockdunklen die Hühnerleiter unserer Schlafstätte. Selbst im Dunkeln erkennen wir, daß die Hütten einfach sind, sehr einfach!  Das Bad befindet sich, nobel, in einer separaten Hütte, auch mit Hühnerleiter, die Dusche eine Tonne mit Schöpfkelle, immerhin ein Porzellanklo. Ich nehme mir fest vor, heute Nacht auf keinen Fall Pipi  machen zu müssen. Es gibt zumindest ein Moskitonetz, damit ist zumindest etwas Schlaf in den harten Betten gesichert. Die Nacht wird kurz, morgen früh geht es mit dem Boot den Fluß rauf in den Dschungel Reiskorn suchen und Tiere beobachten.

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