Tag 12 Karfreitag
Das ist für die orthodoxen Griechen der vorletzte Fastentag und für tausende Lämmer der letzte Lebenstag, später mehr über das Schicksal der „Osterlämmer“. Wir sind ungläubige Touristen und grillen uns Lammkoteletts (keine Osterlämmer). Tagsüber genießen wir die Sonne und lassen die Seele baumeln.
Als es dunkel wird, strömen die Dorfbewohner in Richtung Kirche, wir folgen ihnen. Alle Einwohner versammeln sich in, und da sie aus den Nähten platzt ,vor der Kirche. Aus dieser dringt unablässiges Beten und Singen.
Wir stehen uns die Beine in den Bauch, gerade als ich meinen Kopf auf Inas Schulter legen will, ich kann auch im Stehen schlafen, kommt Bewegung ins Volk. Weihwasser wird verspritzt, Weihrauchwolken schweben aus der Kirche, Kinder weinen, die Alten erwachen und der „Leichnam Christi“ wird, reich geschmückt und beleuchtet, von vier baumstarken Griechen aus der Kirche getragen. Priester und Gläubige mit gelben Kerzen in den Händen bilden dahinter eine Prozession durch die Straßen des Dorfs. Wir laufen ein paar Straßen mit und sehen, wie die Zahl der Kerzenträger sinkt und sich die Tavernen mit Gästen füllen. Auch wir füllen nach der nächtlichen Besichtigung des Dorfes unser Glas und freuen uns für die Griechen über das baldige Ende der Fastenzeit.