Tag 19 Sai Gon- unteres Mekongdelta

Tag 19 Sai Gon- unteres Mekongdelta
Wir haben gelernt, wie die Straßen in Sai Gon überquert werden, einfach ruhig und entspannt loslaufen, die Scooter umfahren dich souverän. Gesund und munter verlassen wir das quirlige Sai Gon. Unser Fahrer, „Siggi“ (er sieht einem Boule-Club-Mitglied ähnlich), bringt uns sicher über holprige Straßen nach Mai Be. Hier begrüßt uns zackig Jim, unser Mekongdelta Guide. Straffe Haltung, klare amerikanische Aussprache, ganz klar, ein ehemaliger Offizier Südvietnams.

Das „tonnenschwere“ Gepäck wuchten wir in unser Mekongboot, wir werden auf einer Insel übernachten. Die Fahrt über den Tien Fluss beginnt wie eine Kaffeefahrt, Jim lädt uns bei einigen Wellblechhütten aus. Hier werden in Handarbeit Dinge des „täglichen“ Lebens hergestellt: Bonbons aus Kokos-Sirup, Puffreisriegel, Reisschnaps und Honig. Sehr spannend.

 

Nach der Shoppingtour steuern wir über immer enger werdende Kanäle unseren Homestay an.

Das direkt am Kanal gelegene Holzhaus übertrifft unsere Erwartungen: schönes großes Zimmer, Moskitonetz, Wlan und Air Condition. Jim lädt zum Lunch, sehr lecker, wir ruhen danach in den Hängematten. Nach der größten Mittagshitze schwingen wir uns auf die Fahrräder. Über die schmalen Straßen fahren vorwiegend Scooter und wir. Uns überholen tote Schweine auf Rollern.

  

 

 

Der Besitzer dieser Villa, ein Landlord wurde von den Vietcong verschleppt und getötet, sein Grabstätte ist unbekannt, erzählt uns Jim. Die Wege werden schmaler, bei Gegenverkehr richtig eng. Die noch schmaleren Brückchen haben keine Geländer, ich stelle fest, ich habe mit dem Rad eine „Brückchenangst“


Auf den fruchtbaren Feldern werden heute vermehrt Gemüse oder Obst angebaut, der Reisanbau wurde wegen dem höherem Aufwand und geringerem Gewinn verdrängt. Zum Abendessen wurde unter anderem ein gegrillter Fisch vor uns „aufgebahrt“, Wow!!


Wir unterhalten uns zum Sai Gon Kaffee mit Jim. Er war wie schon erwähnt in der Südarmee und hat mit den Amerikanern gegen die Vietcong gekämpft. Er wurde zur Ausbildung in die USA geschickt, daher sein gutes Englisch. Genützt hat es nicht, Südvietnam verlor den Krieg und Jim seinen Job als Soldat. Nach der „Umerziehung“ war er wie viele andere arbeitslos, denn viele Nordvietnamesen zog es in den Süden, sie verdrängten die Einheimischen von den Arbeitsstellen. Wenn es in Vietnam etwas reichlich gibt, dann ist es die Korruption, sie zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten. Soll dein Kind in eine höhere Schule $, willst du Bauen $$, willst du befördert werden $$$. Die korrupten Dollars wandern in oft völlig sinnfreie Bauvorhaben, Ruinen säumen viele Strände. Z.b. $$$$ wandern zum zuständigen Straßenbauamt, es werden überdimensionierte Straßen gebaut, an deren Ende entsteht ein $$$$$$$ Monsterhotel und dann …. entweder geht das Geld aus oder die nicht ausgelasteten Häuser fallen in einen

Dornröschenschlaf.[flagallery album=24]