21.Mai Tag 5
Der See und Kattowitz bleiben zurück, die Vergangenheit ist für mich abgehakt, ich bin ein bisschen mehr geerdet, jetzt habe ich ein Bild von Mutters Heimat.
Auf dem Weg zur Wüste, nein, kein Fake, es gibt in Polen wirklich eine riesige Sandwüste, besuchen wir in Bedzin eine Trutzburg. Die ist montags leider geschlossen. Die Bledow-Wüste ist ein 9 km langes und 3-4 km breites sandiges Gebiet zwischen Bledow und Kulcze. Es war durch seine Beschaffenheit schon immer eine militärische Spielwiese. Die schlecht beschilderte Zufahrt hätten wir fast verpasst.
Krakau, der Campingplatz Adam, direkt an der Weichsel gelegen, gleicht eher einem Stellplatz für Wohnmobile. Durch die Nähe zum Stadtkern ist er für uns alternativlos. Wir schwingen uns auf die Räder und fahren zum Abendessen in die Stadt. Der Radweg am Fluss entlang führt direkt auf den Burgberg Wawel zu, das hat sich schon mal gelohnt. Der Hauptmarkt Rynek Glowny bildet das Herz Krakaus, grandios und doch völlig überlaufen.
Wir flüchten in das jüdische Viertel Kazimierz und im Starka gibt es noch einen Tisch für uns. Das Essen, natürlich polnisch, vom Feinsten: Lammkoteletts mit schwarzer Johannisbeersoße, dazu Rote Beete und Kartoffeln. Die können kochen, die Polen. Unsere polnischen Wortfetzen werden mit einem Lächeln verstanden.
Noch ein Blick auf die abendliche Burg und dann gute Nacht.