Monthly Archives: April 2017

Tag 14 Ostersonntag Pilion

Tag 14 Ostersonntag Pilion
Es wird noch immer gefeiert, laute Musik und gelegentliche Böller, die Lämmer schweigen.
Wir flüchten mit den Fahrrädern Richtung Volos. In den Gärten am Straßenrand drehen sich 1000 oder mehr Lämmer über glühender Holzkohle. In Deutschland gibt es zu Ostern auch aufgespießte Lämmer, aber die sind aus Biscuitteig. Man könnte ja am Abend ….
Volos ist fast ausgestorben, die Griechen sitzen in ihren Gärten und drehen aufgespießte Lämmer. Nach 40km Radfahren kühlen wir die Beine im Meer. Von wegen Meer, es ist absolut windstill, keine Welle regt sich, das soll ein Meer sein, das werde ich prüfen.


Ich sitze so an meinem Strand und beobachte die Besucher, da ist Elena aus Bulgarien mit Mann und Dackel, sie sitzt auf einem angespülten Baumstamm macht mit ihrer Elektrozigarette Schleierwolken, der Dackel Wotan steht bis zum Hals im Wasser und beobachtet die sich sonnenden Fische, Gregor, ihr Mann macht Bilder von allem. Das griechische Ehepaar geht wie jeden Tag an uns vorbei und setzt sich mit ihren Holzklappstühlen in den Schatten eines Olivenbaums. Unsere junge VW T5 Nachbarin bewegt sich gazellengleich den Strand entlang, von ihrem Freund sehe ich nur die Füße einmal unter dem Auto, einmal ragen sie aus der Seitentür, es riecht nach Farbe, er verschönert sein Heim, Brother in mind. Ein Grieche stürzt sich in die kalten Fluten. Meine Lippen werden schon bei diesem Anblick blau! Aber die Griechen sind ja ein besonderes Volk, sie leben auf dem Berg und fahren zur See, das hat wohl ihre Gene besonders geformt.
Damit die Lämmer nicht umsonst gestorben sind, werden wir heute Abend Lamm essen. Weil es gestern so gut war, gehen wir zum Abschiedsessen noch einmal zum Sikia Restaurant. Das Lamm ist aus, schade.

 

Tag 15 Fahrt nach Delfoi (Delfi)+Tag 16 Delfoi

 

Tag 15 Fahrt nach Delfoi
Wir brechen bei sonnigem Wetter in Richtung Süden auf, als wir die Berge erreichen wird das Wetter schlechter, es beginnt zu regnen. Apollon Camping liegt ca. 1500m von dem Dorf Delfoi entfernt. Der wolkenverhangene Blick auf den Golf von Korinth und Itea lässt uns auf besseres Wetter hoffen. Aus der Dorfstraße reihen sich Restaurants und Hotels aneinander.

 

Delfoi ist ein großes Touristengeschäft. Im April stehen die großen Tavernen noch leer, schon einzelne Gäste sind willkommen. Wir essen Reste aus unserem Kühlschrank.

Tag 16 Delfoi
Mit den Fahrrädern fahren wir rüber zu den Heiligtümern. Bei Sonnenschein sind die Aussichten spektakulär, die wussten schon, warum sie hier ihre Orakel lasen.

 

 

 

Viele Besucher aus aller Welt, nach vier Stunden haben wir genug Steine gesehen und stärken und mit gefüllten Tomaten.
Morgen fahren wir nach Lefkas.

 

 

Tag 17 Fahrt nach Lefkas


Die Landschaft ändert sich, die Berghänge zeigen das gewohnte Bild, sie sind mit noch grüner Macchia bedeckt, sie werden sich mit steigenden Temperaturen braun färben. Wir finden einen Stellplatz bei Nidri, Camping Santa Mavra. Er liegt versteckt in einer keinen Bucht, nur wenige Camper verirren sich zu dieser Jahreszeit hierher. In der Bucht von Nidri liegen Hunderte von windhungrigen Segelbooten, der Wind lässt auch nicht lange auf sich warten, uns wird kühl. Macht nix zuhause, schneit es! Wir quälen unsere Räder über eine steile Bergkuppe und finden bei Dimitri ein windgeschütztes Plätzchen, serviert wird Fisch und Oktopus.

Tag 18 Lefkas oder die Farbe des Meeres

Tag 18 Die Farbe des Meeres.
Mit dem Bus machen wir Sightseeing, der Lefkadische Felsen wird besucht. Auf den gewohnt engen Straßen werden wir vom Gegenverkehr weitgehend verschont. An einem Aussichtspunkt schenkt uns die Sonne ein unvergessliches Farbenspiel, das Meer hat eine von uns noch nie gesehene Blautönung, der absolute Wahnsinn, oder kurz: Geil!!

Nach ein paar engen und steilen Kurven erreichen wir einen der schönsten Strände Griechenlands, auch hier diese unglaubliche Blautönung.Das muss man gesehen haben!


Auch hier wird emsig am Saisonstart gearbeitet. Noch ein bisschen enge Straße und wir erreichen den Lefkatdschen Felsen, geschmückt mit einem Leuchtturm.

Tag 19- 23 (21.-26.April) Lefkas- Camping Elena

Tag 19- 23 (21.-26.April) Lefkas- Camping Elena
Wir verlassen die Insel und fahren nach Norden. Auf der Strecke liegt die Brücke von Arta. Ich zitiere Wiki:
Die Brücke von Arta über den Arachthos ist die bekannteste historische Brücke in Griechenland. Sie wird bereits in der Antike von Plinius erwähnt und soll aus der Zeit des Königs Pyrrhos I. von Epirus stammen.
In ihrer heutigen Gestalt geht die Brücke auf das Jahr 1612 zurück und ist somit ein osmanisches Bauwerk. Sie ist aus Stein gebaut und hat vier Bögen. Die längste Spannweite beträgt 25 m, die Gesamtlänge 130 m.
Viele Theaterstücke und Märchen der griechischen Geschichte haben diese Brücke zum Gegenstand. Der Legende nach musste der Baumeister erst seine Frau in die Brücke einmauern, um diese fertigzustellen. Bis zur Erbringung dieses Opfers stürzte die Brücke über Nacht immer wieder ein.

 

 

 
In Parga gibt es leider keinen geöffneten Campingplatz, schade , das ehemalige Fischerdorf hat sich längst zu einem veritablen Touristenort gewandelt. Die Campingplätze haben entweder geschlossen oder wir finden sie nicht.

So geht die Fahrt weiter die Küste entlang, irgendwo wird sich ein Plätzchen finden. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, finden wir kurz vor Igoumenitsa einen Stellplatz direkt am Meer, Camping Elena Beach.

Georg, der Besitzer wohnt auf der Anlage, da kann er auch schon im April öffnen. Die größeren Plätze öffnen halt erst im Mai, da rollen in steigender Zahl Wohnmobile über Griechenlands Straßen. „Elena“ ist ein Glücksgriff, das Schicksal hat es gut gemeint, Georg ist ein charmanter Gastgeber und seine Mutter eine begnadete Köchin. Wir legen zum Ende der Reise die Füße hoch, genießen die Sonne und füllen die Bäuche mit leckeren Speisen.

Den letzen Abend verbringen wir mit Monika und Georg. Die Bayern werden mit der gleichen Fähre nach Venedig die Heimreise antreten. Wir stehen die übliche Verspätung der Fähre aus, geteiltes Leid. Die Fähre kommt gegen 2 Uhr, wir sind längst tiefgefroren und lenken mit steifen Fingern unsere Kisten in den Fährenbauch. Ich bewundere die LKW Fahrer, die ihre riesigen Container im Rückwärtsgang die enge Zufahrt hinauf millimetergenau parken, oft passt da keine Hand mehr dazwischen. Ich bekomme schon beim Rangieren von Luigi Schweißausbrüche! Die Fähre, das Übliche: unfreundliches Personal, recht teures Essen… aber dafür gibt es nette kleine, dunkle Kabinen für einen ungestörten Schlaf, am Tag flanieren auf dem Sonnendeck und lesen in der Frühlingssonne. Kein stundenlanges Fahren auf endlosen, eintönigen Autobahnen, suchen nach Übernachtungsplätzen und schlechtes Essen in öden Raststätten. Die gespeicherte Urlaubsenergie wird nicht verbrannt, wir kommen entspannt nach Hause.


Abschließend können wir sagen, Griechenland hat wirklich mehr zu bieten als Souflaki und Meer! Atemberaubende Landschaften mit schneebedeckten Bergen, sattgrünen Tälern, ein Meer, das die Farben wechselt wie ein Chamäleon, super freundliche Menschen, die dir nachsehen, daß Merkel deine Kanzlerin ist, und das Essen. Als Tipp, nie das „normale“ Touri Angebot wählen, sondern das was in den Küchen in den Töpfen schmorgelt, Eintopfgerichte sind die wahre Stärke der griechischen Küche!

Also fahrt nach Griechenland, freut euch an allem, was dieses Land zu bieten hat und füllt die Kassen mit gut angelegten Euros, damit es mit diesem schönen Land aufwärts geht. Also los, geht in die nächste Ouzeria, setzt Euch zwischen die Griechen, genießt die Mese und Jamas!!!!