Tag 12
Gedenkzentrum Choeung Ek( „Killing Fields“)
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Auf der Fahrt zum Gedenkzentrum schlägt der besiegt glaubte Montezuma zu. Ich erflehe einen schellen Stop und eile.
So jetzt ist es mal vorbei mit dem Spaß.
Die Khmer haben eine dunkle, sehr dunkle Geschichte, die nicht allzu lange her ist, die Schreckensherrschaft der Roten Khmer.
- Die Roten Khmer (Khmer ខ្មែរក្រហម Khmêr Khrôm [kʰmaːe̯ kʰɽom]; französisch Khmers rouges) waren eine maoistisch-nationalistische Guerillabewegung, die 1975 in Kambodscha an die Macht kam
- Am 17. April 1975 wurde Phnom Penh von den Roten Khmer eingenommen, das „Demokratische Kampuchea“ ausgerufen und der im Exil lebende Norodom Sihanouk als Staatsoberhaupt eingesetzt
- Die meisten Einwohner der Stadt freuten sich über das Ende der Kämpfe und begrüßten die einmarschierenden Truppen jubelnd. Ein großer Teil der Kämpfer bestand aus Kindersoldaten, die zu diesem Zeitpunkt nichts Anderes als ein Leben als Soldaten kannten.
- Die Stimmungslage kippte schnell, als Pol Pot und die Roten Khmer mit der Errichtung eines Terrorregimes begannen. Am 4. April 1976 wurde Norodom Sihanouk wegen seiner Kritik am Kurs der Roten Khmer als Staatsoberhaupt abgesetzt und unter Hausarrest gestellt, Khieu Samphan zum neuen Staatsoberhaupt und Pol Pot zum Regierungschef ernannt.
- Die Roten Khmer wollten die Gesellschaft mit Gewalt in einen Agrarkommunismus überführen. Dieser Prozess umfasste auch die fast vollständige Vertreibung der Bevölkerung der Hauptstadt Phnom Penh. Die Räumung der ganzen Stadt erfolgte in einem Zeitraum von nur 48 Stunden.
In den ersten Monaten dieser revolutionären Ära verwandelte sich das Land in ein gigantisches Arbeits- und Gefangenenlager. Tagesarbeitszeiten von zwölf Stunden oder mehr waren keine Seltenheit, und jeder Schritt der Arbeiter wurde so überwacht, dass fast jeder um sein Leben fürchten musste. Wer zu spät zur Arbeit kam, konnte wegen des Verdachts auf Sabotage hingerichtet werden. - Bis zum Ende ihrer Herrschaft 1978 fielen den Roten Khmer nach den verbreitetsten Schätzungen etwa 1,7 bis 2,2 Millionen Kambodschaner zum Opfer.
Die „Bourgeoisie“ wurde „abgeschafft“, und um ein „Bourgeois“ zu sein, reichte es oft, lesen oder eine Fremdsprache (vor allem Französisch) sprechen zu können - Während der vierjährigen Schreckensherrschaft wurden schätzungsweise 1,7 bis 2,2 Millionen Menschen in Todeslagern umgebracht oder kamen bei der Zwangsarbeit auf den Reisfeldern ums Leben (bei einer Gesamtbevölkerung von etwas mehr als sieben Millionen).
Die Gedenkstätte hat uns alle zum Nachdenken gebracht. Oft ist man fixiert auf das Kleine, nimmt nicht wahr, was wirklich wichtig ist. Wir jagen Dingen hinterher, die nichts bedeuten, zählen Erbsen, nein Reis und vergessen, dass Fisch auch ohne Reis schmeckt.Wir blasen die Suche ab und nehmen viel wichtigere Dinge unserer Reise mit. Die Natur, die Bauwerke, das Essen und das wichtigste, die Menschen. Wir waren immer wieder beeindruckt von der Offenheit, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und der Nähe, die sie uns gaben. Wie kann ein so freundliches Volk Monster erschaffen, die die eigene Bevölkerung unterdrücken und töten. Fast ein Viertel der Bevölkerung wurde während der Schreckensherrschaft ausgelöscht. Das Durchschnittsalter ist in Kambodscha 22 Jahre, es gibt viele, sehr viele Kinder, aber Oma und Opa fehlen in vielen Familien. Ich bin froh, dass wir bei ganzen Suche so viel Gastfreundschaft erfahren durften. Kambodscha hat uns viele Erlebnisse und Eindrücke geschenkt.
Wir reisen weiter nach Phnom Penh, hier endet unsere Reise. Wir verabschieden uns von Nuong und unserem Fahrer. Schlendern durch die Stadt, besuchen einen Nachtmarkt und Rainer sorgt mit seinem Sonnenbrillenkauf für Belustigung. Ein letztes Khmer Abendessen mal ein bisschen Nobler. Morgen fliegen wir nach Krabi und machen Urlaub.
Übrigens: Ich werde vielleicht etwas Reis an eine Katze verfüttern und schauen was raus kommt!!!![flagallery gid=8]