Polen Tag 18 Stettin

2.Juli
Die letzte Station in Polen wird Stettin/ Szczecin. Die Stadt macht uns den Abschied aus Polen leicht. Unser Camping Marina liegt ca. 8 km vom Stadtkern entfernt an der Oder. Schon das Radfahren in die Stadt war unangenehm, wir mussten einen großen Teil der Strecke neben einer Schnellstraße zurücklegen. Auch diese Stadt wurde während des 2. Weltkrieges größtenteils zerstört. Heute zeigt sie das Gesicht einer beliebigen Großstadt.

Deutschland Lübben 19

3.Juli
10.39 Uhr, wir verlassen Polen. Als letzte Station unserer Reise geht es für eine Nacht in den Spreewald nach Lübben. Nettes Städtchen, bietet sich als Ausgangspunkt für Wander-,Rad-oder Paddeltouren an. Wir probieren „Spreewaldgurken“ in allen Geschmacksrichtungen. Endlich wieder ein deutscher Campingplatz mit klaren Regeln und Verboten! Ich weiß jetzt was ich tun kann und lassen muß, z.B:. im Sitzen pinkeln, danach die Klobürste benutzen oder keine Klimaanlage an die Steckdose anschließen (????) und schon gar nicht während der Ruhezeiten über den Platz düsen, schön warten bis alle ihr Mittagsschläfchen gehalten haben. Ha, die deutsche Ordnung hat uns wieder! Ich werde auch nicht den gleichen Waschraum benutzen wie Ina, nein ich putze meine Zähne in Männergesellschaft. Morgen Abend sind wir in Eisental und da werde ich mit Ina Waschbecken und Bett teilen!

Resümee Polen

 

Resümee Polen

sehr gastfreundlich und hilfsbereit
abwechslungsreiche Landschaften
Kunst und Kultur reichlich vorhanden
gute, bis sehr gute Campingplätze an den touristisch interessanten Stellen
die Straßen sind größtenteils in gutem Zustand, die seltenen Autobahngebühren sind niedrig
Wer sich die Zeit nimmt, kann kilometerweit durch Alleen in traumhafter Landschaft rollen
die Lebenshaltungskosten liegen deutlich unter dem deutschen Niveau
Essen gehen ist in Polen ein Genuss, wir waren immer satt und zufrieden! Die Polnische Küche ist lecker und abwechslungsreich.
Wir verließen Polen in unserem Auto, es hatte noch alle Räder, Lenkrad und Motor!! Wir streichen alle Klischee’s, die wir jemals über Polen gehört haben, es ist eines der schönsten Reiseländer, die wir besucht haben!

Wir haben die dreiwöchige Reise bei bestem Wetter sehr genossen und kommen sicher wieder.
Als Tipp: Nach Krakau fliegt die Lufthansa im Herbst für 88 €. Diese Stadt kann mit z.B.: Prag locker mithalten.

Tag 1 Von Eisental nach HANOI Teil 1

Tag 1 Von Eisental nach HANOI

Das Meeresrauschen mischt sich mit den harmonischen Gesang der vietnamesischen Tempeltänzerinnen, ich drehe mich träge auf den Rücken und der feine , warme Sand fühlt sich an wie meine Matratze daheim. hmmmm…. wenn da nicht dieses nervende Piepen wäre…… Ich öffne die Augen und sehe ,wie Ina unsere alte ,schwarze, kantige, mit Zeigern versehene Nervensäge würgt. Doch diese Altlast gibt nicht auf, obwohl sie an ihrer empfindlichsten Stelle, dem Stoppknopf malträtiert wird, läuft ihr Hallo Wach Programm weiter. Es hilft nix, wir sind noch immer in Eisental und die Mädels sind ca. 9000 Km weit entfernt.

Wir erreichen pünktlich den IC nach Frankfurt Flughafen, der IC ignoriert unser Vorbild und verspätet erreichen wir den Airport.Unsere Maschine startet pünktlich Richtung Hanoi. Die Stewardessen sind mäßig freundlich, das Essen naja. Dafür sind die Sitzabstände akzeptabel. Wir finden, Vietnam Air ist besser als ihr Ruf und kann locker mit anderen Fluggesellschaften mithalten, sie lächeln halt nicht so viel wie die Thais, sind ja auch Vietnamesen. Nach ca. 10 1/2 Standen und mind. drei Spielfilmen landen wir, es nieselt, leichter Nebel zieht über die Landebahn, kein bisschen Sonne. Haben wir einen zehnstündigen Rundflug gebucht und sind wieder in Frankfurt gelandet? Nein, an der Passkontrolle sitzen müde, kleine Asiaten und keine groß gewachsene deutsche Eichen. Bei der Einreise gibt es keinen Fingerscan und ein Foto wollen sie auch nicht von uns (siehe Kambodscha). Schon am Gepäckband zeigt sich, die Vietnamesen scheinen ein gemütliches Volk zu sein, die Koffer tröpfeln nur spärlich auf’s Band. Gegen Bangkok wirkt der Hanoi Airport wie ein Provinzflughafen.
Wir ziehen mal kurz ein paar Dong und sind erst einmal Millionäre! 70€= 2.000.000 Dong
Unser Fahrer wartet schon und wir rollen in gemütlichem Tempo Richtung Hanoi-Altstadt. Unsere Winterbekleidung haben wir längst wie Zwiebelschalen abgepellt, 21Grad, bye, bye Winter. Im Hotel erwartet uns die erste kleine Enttäuschung, unser Zimmer ist noch nicht frei, man schickt uns zur Warteschleife auf die Straße. Macht nix, ein bisschen Bewegung vor dem Schlafengehen schadet nicht. Mit müden Beinen und kleinen Äuglein umrunden wir den Hoan Kiem See.

Das Neujahrsfest, man schreibt das Jahr des Hundes, ist erst ein paar Tage vorbei und so finden sich am See noch einige sehr schick gekleidete Frauen, die von ihren Begleitern mit viel Hingabe auf Speicherkarten gebannt werden.

Über die Straßen rollen wirklich tausende Roller, die dich beim Überqueren geschickt umkurven, ok, vielleicht ein kleines Hupen ab und zu. Auch hier fällt uns auf, viel Verkehr aber keine Hektik. Anschließend belohnen wir uns mit der ersten Pho Bo Suppe, lecker! In Euro würde uns der Preis die Tränen in die Augen treiben: 100.000 Dong, für Dong- Millionäre ein Klacks. Die Vietnamesen haben offensichtlich etwas Höhenangst sie sitzen am liebsten auf Kindersitzen.


Noch einen kleinen Kaffee hinterher und dann geht es ab in die Kiste.

Tag1 Vietnamreise 2018 Nachrtag

Nachtrag zu Tag 1

Ich muss da ein bisschen zurückrudern:

Die Vietnamesen sind ganz offensichtlich nachtaktive Menschen, sie ruhen am Tag und Nachts tanzt der Bär. Die Straßen der Altstadt sind brechend voll mit Autos ,Motorrollern und Menschen in Feierlaune. Das Schöne, im Gegensatz zu Bangkok sind hauptsächlich Vietnamesen Unterwegs, wir Touris sind in der Minderteit. Das nenne ich gelebten Realkommunimus!

Tag 2 Vietnam Hanoi

 

Tag 2 Unterwegs in Saigon

„In Hanoi gibt es die beste Pho Ba“ erklärt uns unser Guide Tanh, der eigentlich Bao heißen sollte (davon später mehr).
Es ist 8 Uhr und wir quetschen uns durch eine abreisende Gruppe, wir wollen vor der Stadtführung am Frühstücksbüffet die notwendige Energie tanken. Auch die Reisegruppe war an der Versorgungsstelle und hat sie niedergewalzt. Wir kratzen die spärlichen Überreste auf unsere Teller. Fit für Hanoi werden wir unseren Guide abgeholt. Und….. man spricht Deutsch!
Wir erreichen nach kurzer Fahrt das Ho Chi Minh Mausoleum. Der Führer der Viet Minh verstarb 1969, entgegen seinem Wunsch der Einäscherung wurde er nach Moskau geschickt und einbalsamiert. Der Volksheld Vietnams wurde in einem Mausoleum aufgebahrt und wird nun jeden Tag von tausenden Menschen besucht.

Einzige Abwechslung: ein Ausflug nach Moskau zur Restaurierung. Die Warteschlage zieht sich durch die scharfen Sicherheitskontrollen in die Länge. Die Fotoapparate und Messer müssen abgegeben werden, der alte Herr darf nicht abgelichtet werden. Politisch korrekt muß sich die Besucherschlange immer links halten. Wer ausschert wird unerbittlich zurückgepfiffen. Onkel Ho empfängt und verabschiedet uns wortlos. Gespenstisch!

   

   

Die nächste Station ist die Ein-Säulen-Pagode, sie ist bekannt dafür, dass sie nach einem dreimaligen Umrunden jeden Kinderwunsch erfüllt. Wir laufen trotzdem, vielleicht hilft es ja auch für Enkel. Da sich das Neujahrsfest über mehrere Tage hinzieht und der Kinderwunsch bei vielen groß ist sind wir nicht alleine.

 

Mittagspause mit…. Pho Ga.

Gestärkt kümmern wir uns um die Bildung, wir besuchen den Literaturtempel Van Mieu. 1070 wurde hier ein Altar zu Ehren von Konfuzius errichtet. Fünf Jahre später wurde die Akademie für die Söhne der Nation gegründet. Es studierten anfangs nur die Mitglieder der königlichen Familie. Bis 1915 wurden hier Prüfungen abgenommen. Heute werden hier die Götter mit Geschenken für ein besseres Zeugnis bestochen.

Nach der Tour gibt es noch einen Kaffee plus Cognac bei unserem Führer. Jetzt stellt sich heraus, wir waren nicht mit Bao, sondern mit seinem Bekannten Tanh unterwegs, er wird uns auch die nächsten zwei Tage begleiten. Tanh flüchtete 1967 vor den Bomben, die täglich auf Hanoi vielen. Nach 10 Tagen Zugreise durch China, Russland und Polen erreichte er die DDR. Nach dem Ende des Krieges ging er zurück nach Hanoi. Die USA hatte mit den B52 Bombern 80% des alten Stadtkerns zerstört.
Nach dem Abendessen gibt es noch ein Bier in einer Bar mit Kindersitzen.

..und heute war nicht viel los auf den Straßen

Tag 4/5 Zugfahrt von Hanoi nach Lao Cai /Sapa Wanderung durch Reisfelder

 

 Tag 4/5 Zugfahrt von Hanoi nach Lao Cai /Sapa Wanderung durch Reisfelder

Da steht er mit einem Lächeln in der Hotellobby, der geheimnisvolle Bao. Er verabschiedet sich gleich wieder, Zugtickets besorgen, wir sorgen für unseren Magen. Kurz vor 21 Uhr fahren wir mit dem Taxi zum Bahnhof, für eine 3 Millionenstadt ein eher bescheidenes Gebäude. Der Zug nach Lao Cai wartet schon, er wird die 280 km Strecke in 8 Stunden bewältigen.Das gesamte Eisenbahnnetz ist Einspurig ausgebaut, Spurbreite 1 Meter. An den Bahnhöfen warten wir jeweils auf den Gegenzug. Am frühen Morgen weckt uns die Schaffnerin, die Fahrt hat uns reichlich durchgerüttelt, erholsam war die Nacht nicht. Wir stopfen im Halbschlaf unsere Habseligkeiten in die Rucksäcke, der Halbschlaf wird sich noch rächen. Das Taxi wartet schon, es bringt uns die letzten 37 km hinauf in das 1600 m hochliegende malerische Sapa. Wir sehen mal wieder nichts, Nebel. Sapa ist ein zu schnell gewachsenes Städtchen ohne den geringsten Flair. Autos, Roller und Menschen schieben sich dichtgedrängt durch die miserablen Straßen. Dazwischen verlieren sich schwarze H.Mong, rote Dao und Giay. Der Nebel macht das Ganze auch nicht besser. Nach dem Frühstück zeigt sich ein bisschen Blau am Himmel. Unser Taxi bringt uns zum Startpunkt unserer Wanderung. Schon beim Aussteigen werden wir von vier Dao Frauen erwartet. „How are you, what’s your name, my name is ..?? und schließlich und endlich die finale Frage „do you want to buy something?“ Die Frauen saugen sich an uns fest wie Zecken und werden die nächsten zwei Stunden unsere Schatten sein.

Ja richtig gelesen wir werfen Schatten, nach 4 1/2 Tagen Vietnam sehen wir zum ersten mal die vietnamesische Sonne. Begleitet von „How are you…..to buy something“ wandern wir an den Reisterassen entlang das Tal hinauf. Die Bergstämme der schwarzen H.Mong, roten Dao und Giay leben streng getrennt in ihren Dörfern. Eine Ehe zwischen den verschiedenen Völkern war bis vor kurzem ein no go.
Die Reisfelder sind braun und leuchten nicht grün wie in den Reiseführern. Ja, diese berühmten Reisfelder, was ist aus denen geworden? Viele werden inzwischen als Gemüsefelder genutzt, das bringt mehr Gewinn und macht weniger Arbeit. Teilweise sind sie verkauft und hässliche Baustellen oder Häuser zerstören die Harmonie des Tales. Bald wird Sapa nur noch von seinem Ruf leben müssen. Wir erreichen das Dorf unserer Verkaufs-Zecken, sie fallen von uns ab und überfallen mit anderen wie ein Schwarm Hornissen einen eintreffenden Bus.

Nach einem Mittagessen in bescheidenen Verhältnissen schleichen wir uns in das wartende Taxi. Am Abend sind die Autos weg und die Bergvölker da. Mit Oma, Opa, Mamma, Papa und den Kindern lagern sie mitten auf der Straße und verkaufen „Original Handmade“ alles was man nicht braucht Die Nacht im harten Hotelbett wird versüßt mit lieblichem Karaoke. Lesen kann ich nicht, mein Reader liegt im Zug oder in den räuberischen Händen eines Vietnamesen oder Dao oder H.Mong, Ich könnte schreien vor Ärger. Wir verkürzen die Nacht und gucken den Bühler Vollyballern beim verlieren zu, gegen 4 Uhr schlafen wir ein. Ich träume von ehrlichen Findern, egal von welchem Stamm.

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Tag 3 Mai Chau-Besuch bei den weißen Thai

Tag 3 Mai Chau-Besuch bei den weißen Thai

Das Hotel müssen wir nicht bezahlen, wie schon die Fahrt vom Airport nach Hanoi, Bao macht das. Der Mann wird zum Phantom.

Unser Guide macht einen Verwandtenbesuch, wir besuchen einen Markt und sind die Exoten.

Die über vierstündige Fahrt nach Mai Chau bietet nicht viel. Die Berge sind in Wolken eingepackt, es gibt keine Fotostopps, da könnte ich die Kamera auch in einen Wattebeutel halten und auslösen. Schade, schöne, steile Berge da, aber Aussicht gleich null. Bums , in einer Kurve rauscht uns ein Auto hinten rein. Die Straße ist glatt wie Schmierseife. Auch die Unfallklärung gehen die Fahrer sehr entspannt an. Erst mal Eine rauchen, bisschen lachen und schon ist alles geklärt. Die Straßen werden schmäler, die Lider schwerer, endlich kommen wir in Pom Coong an. Die weißen Thai begrüßen uns gleich mal mit einem Arrak (Reisschnaps) mit Bananengeschmack. Das Essen rettet uns.

Nach dem Essen beziehen wir unseren Schlafsaal, wir verdauen ein wenig in horizontaler Lage. Die Holzhäuser der Thai stehen traditionell auf Holzstelzen, geschlafen wird im Obergeschoss und die Tiere bleiben unten.

Die weißen Thai verdienen sich ein paar Dong mit dem Verkauf von  selbstgewebten „Folklore“ Artikeln


Satt, ausgeruht und die Sinne vom Arrak gestärkt, gehen wir zum Reisbauern beobachten. Es ist Frühling, auf den Feldern werden die Reissetzlinge in die vorbereiteten Felder gepflanzt. Sie sind, man staune, in Privatbesitz. Hier wird der Kommunismus anders ausgelebt. Die Reispflanzerinnen haben für uns Langnasen ein Lächeln und wir dürften gerne mit pflanzen. Schade, unsere Gummistiefel stehen in Eisental.


Ina lernt weben und kauft dafür einen Schal 100.000 Dong.

 


Nach dem Essen gibt es eine Tanzeinlage, die Zuschauer und Tänzer halten sich die Waage 7:7.


Da genug Platz ist, dürfen wir beim letzen Stück mitmachen. Zur Belohnung gibt es einen gemeinsamen Schluck aus dem Reisweinfass. Die Nacht wird kühl, das Lager ist hart, ich schlafe unruhig und ich finde am Ende den Weg zur Toilette im Schlaf.