Monthly Archives: Dezember 2015

Tag 11 Mekong/Laos

Tag11 auf dem Mekong und auf ein Bier in Laos

Heute wieder Koffer packen, aber wir werden sie nicht mitnehmen sondern wir bringen sie in den Safety Room des Hotels. Wir reisen nach Chiang Rai mit leichtem Gepäck. Rein ins Auto und wir erreichen nach einer Stunde unser erstes Ziel einen „Hot Spring“, eine heiße Quelle.

Ich frage Kay ob diese dampfende Badewanne wirklich alles ist,…. ja! Jetzt werde ich erstmal munter, und erkläre ihm als erfahrener Azorenreisender, wie eine heiße Quelle auszusehen hat, das hier…. ich empfinde Mitleid.

ok, ein bisschen heiß ist sie schon!
aber gemeinsam:

Der nächste Stop wäre im Dorf der Long Neck gewesen. Ursel meldet moralische und ethische Bedenken an, wir teilen sie nach kurzer Diskussion.
Auf dem weiteren Weg halten wir an einem Reisfeld.

Die Felder sind teilweise abgeerntet und der Reis wird gedroschen. Das funktioniert so ähnlich wie bei uns vor hundert Jahren: die geernteten Reispflanzen werden in Bündeln zwischen zwei Stöcke gespannt und dann kräftig auf den Boden geschlagen, der Reis fällt heraus. Schweißtreibend, bei 38 Grad.
Nach ca. drei Stunden erreichen wir das Goldene Dreieck, hier stoßen die Grenzen von Thailand,Myranmar und Laos zusammen, gut zu erkennen durch den Zusammenfluss des berühmten Mekong River mit dem Ruak.

Den filmverwöhnten Tourist erwartet eine unspektakuläre Landschaft, was Hollywood daraus macht weiß man.

Wir legen unseren obligatorischen kulinarischen Stop ein, natürlich authentisch, „local people“ Restaurant. Wir blicken gesättigt in Richtung Laos auf die Spielbank eines Chinesischen Investors, haben die Laoten soviel Geld, dass sie es in einer Spielbank verzocken können?

Wieder mal weit gefehlt, erklärt uns unser lebende Datenbank Kay, es sind die reichen Chinesen, die hierher gekarrt werden. Es ist ein Flughafen geplant, das erhöht den Durchsatz.Der Kerl hat das Gelände für 90 Jahre gepachtet, da kann man investieren.
Als Einstieg in die Drogenwelt, wird das Opium-Museum besucht, die Auswahl an Pfeifen ist praktisch unüberschaubar.

Wir müssen unsere Pässe abliefern, in einer Plastiktüte verpackt, verschwinden sie aus unserem Dunstkreis.

Wir steigen Passlos, mit Schwimmwesten ausgestattet in ein Mekong-Wackelboot.

Der Kapitän gibt ordentlich Gas, wir haben den Wasser-Schumi erwischt!
Hans-Jörg nimmt noch eine Pineapple Mini, man kann ja nie wissen.

…. und die Damen sind entspannt
Mekong-Schumi zieht eine Schleife über Myanmar und wir legen an einem Hightec Bootsanleger an, wir betreten Laos…. oder sagen wir lieber mit Laoten besetzte Verkaufsstände mit dem üblichen „Made in China“ Touristenmist.


Einzige Ausnahme: Laos Whiskey und Laos Bier. Auf den Whisky verzichten wir, da schwimmen tierische Bestandteile darin herum,Geckos,Brillenschlange,Skorpione und Tigerschwanz… oder Pimmel.

Für was das gut sein soll, könnt ihr euch denken. Ina kauft sich einen Schal, cheap, wir anderen begnügen uns mit Laos-Bier, gut.

Wir balancieren über den Landungssteg, kommen heil an Bord, ab gehts nach Thailand. Die Pässe sind noch da, willkommen in Thailand.

Wir erreichen Mae Sai, endlich mal ein richtiges Thai-Hotel, groß,ungemütlich, aber sauber, viele Chinesen. Im Hotel: No Dogs, no Durians
Vor dem Hotel gibt es ein bisschen Loy Kratong, das kann auch ganz übersichtlich sein.

Am Abend essen mit Kay, natürlich „local peoble“ Restaurant, der Mann lernt dazu.

Später erzählt er uns, dass er zumeist mit Chinesischen Reisegruppen unterwegs ist, die stehen auf Buffet. Da sind wir die etwas andere Reisegruppe, ihn freut’s. Kay hat Feierabend und „Kampftrommel“ übernimmt die Führung.

Vorbei an unzähligen Verkaufsständen mit ….äh… was könnte das sein, kann man das tatsächlich essen?

Wer mir sagen kann was das ist. bekommt von mir, als Rate-König einen Kaffee (spielberechtigt nur SWR-Mitarbeiter).

Wir erreichen die Grenze zu Myanmar, im Grenzflüsschen schwimmen unzählige Blumengestecke mit Beleuchtung, das stimmt die Flussgötter für ein ganzes Jahr gnädig.

Müde gefahren und geschaut fallen wir in unsere Betten.

Tag 12 King Mum’s Villa/ Der weise Tempel

Tag 12
King Mum’s Villa/ Der weise Tempel

Das Frühstück findet heute in bester chinesischer Gesellschaft statt, natürlich Buffet. Wir staunen, was so ein kleiner ältlicher Chinese für gewaltige Mengen auf einen Teller stapeln kann und mit mit welcher Gleichmut sie zwei Drittel davon am Tisch zurücklassen, Chinesische Überflussgesellschaft.
Kay schleppt uns noch einmal an die Grenze, wir gehen halt mit und verraten ihm nicht, dass „Kampftrommel“ uns gestern Abend schon alles gezeigt hat. Egal, nun sehen wir die Grenze am Tag, kleiner Grenzfluss, beflaggte Grenzbrücke, die Fahnen der Länder teilen die Brücke.

Blick nach Westen „Willkommen in Myanmar“, eine Drehung um 180 Grad „Willkommen in Thailand“, wir geben uns begeistert. Es folgt der übliche Abstecher über Märkte. Danach Autofahren, King Mum’s Villa wartet.
Die Villa von Prinzessinmutter Srinagarindra liegt im Hügelland von Doi Tung. Wieder viel Rummel und ich bekomme wegen meiner unzüchtig kurzen Hosen eine lange „Arbeiterhose“ verpasst,in die ich mich sofort verliebe (ich trage gerade eine).

Das Haus ist aus Recycling-Teak und Restholz aus den Plantagen gebaut, sie war sehr Ökologisch, die einst bürgerliche Dame (Sie durfte ihren Prinzen nur mit Sondergenehmigung heiraten). Wir betreten das Haus, bekommen einen deutsch sprechenden Guide in die Ohren und dürfen die königlichen Gemächer bewundern. Fotoverbot und bitte schön, Bescheidenheit.
Beim Rundgang stechen mir sofort diese runden, glänzenden Kugeln ins Auge, Hoheit war Boule Liebhaberin! Die Angestellten, Diplomaten, Ärzte und Besucher durften mit ihr Turniere austragen. Die Gewinner bekamen von ihr, von eigener Hand gehäkelte Buchzeichen, sehr Nobel die Dame. Die Villa verfügt auch über eine zahnärztliche Einrichtung, sie legte sehr viel Wert auf gesunde Zähne. Sie lies auch eine fahrende Zahnklinik für die Bewohner des Doi tung konstruieren. Sie kurbelte für die Landbevölkerung eine ökologische Wirtschaft an, z.B.. die Wiederaufforstung der Wälder, Kaffeeanbau… die Menschen mussten dadurch nicht mehr Drogen anbauen oder ihre Kinder verkaufen.
Am Ausgang reißen sie mir trotz heftiger Gegenwehr die geliebte „Arbeiterhose“ vom Leib. Ich flehe Kay an, mir solche Hosen zu besorgen. Er lächelt und nickt. Ina und Ursel lächeln auch, es gibt Kaffe und ein süßes Stückchen! Noch ein bisschen King Mum’s Park mit exotischen Pflanzen (europäische) und ab in Richtung Auto.
Auf dem Weg dahin die unvermeidlichen Verkaufsstände, wir kaufen Blutdrucktee, man kann sich ja ein bisschen absichern, im Alter. Ich probiere noch eine kleine grüne Frucht die Wissensdatenbank auf zwei Beinen sagt, sie schmeckt erst bitter dann süß, Indische Stachelbeere…. bei mir bleibt es bitter, sind wohl ein paar Bit verrutscht.
Als wir bezahlt haben, schlägt die glückliche Frau mit dem Geld auf die zurückgebliebenen Waren ein. Warum?……. wir waren die ersten Kunden und die anderen Waren sollen sich ein Beispiel nehmen.
Wir fahren zum „weißen Tempel“, aber vorher Thai-Essen und als Drink gibt es Thai Limo.

Kay behauptet es schmeckt wie Fanta. Ina und Ursel nehmen die gelbe, wir Männer die rosa farbene Variante. Wie es schmeckt?

Das Ergebnis ist zu sehen!

Wir nähern uns dem Tempel Wat Rong Khun, boah wer hat denn das verbrochen, Neuschwanstein mit Zuckerguss, die spinnen die Thais.
Als wir uns dem Eingang nähern, stehen da Absperrpylone, die sicher bei einem Metallicatreffen eingesetzt wurden.

Diese Anti Raucher und Trinker Werbung: skurril, steckt da mehr dahinter?

Der Eingang zum Tempel bestätigt es mal wieder, Chris auf falschem Kurs, die dargestellten Figuren zeigen eines, hier sind wir in der Hölle!!

Buddha sei dank es führt ein Weg in den Himmel und zwar one way. Wer Bammel vor dem Himmel kriegt und umkehren will, wird mit Trillerpfeife und Megaphon auf den rechten Weg gebracht.

Im Tempel empfängt uns Buddha, dreht man sich zum Eingang, blickt man in den Höllenschlund, ein Gemälde mit Comic und Filmfiguren, gekrönt von den Augen des Bösen. Durch das linke blickt schemenhaft Georg W. Bush, durch das rechte Bin Laden.

Nach meinem vergeblichen Wunsch am Brunnen und dem Anblick von Wasser muss eine Toilette her, die Goldene hat geschlossen,

also müssen wir auf die Externe.
Für Herren:

Damen:
Wir besichtigen die Gemäldeausstellung des Erbauers, tolle Bilder und Skulpturen, ein Hochbegabter. Vor der Galerie sehen wir den Architekten Chalermchai Kositpipat
dieses Tempelkunstwerks, er nimmt gerade ein Bad in der Menge. Kay spricht ihn an und welche Ehre, ein Foto mit dem Meister!

Mit stolzgeschwellter Brust geht’s auf die Heimreise nach Chan Mai in unser schickes Spa.

Tag 13 Elefanten

Tag 13 Elefanten

Thailand 2015Geschrieben von extrachrisi Do, Dezember 03, 2015 12:14:11


Unser Bad hat zwei Besonderheiten: eine Badewanne und kein Dach, so kann man nachts die Sterne und den Mond von der Badewanne aus betrachten. Ist es nicht „außergewöhnlich“, in Chang Rai in der Badewanne liegen und den Mond betrachten? Wir haben es nicht getan. So, jetzt kommt das Problem, auch in Thailand regnet es ab und zu, d.h. du sitzt auf der Toilette und die Füße werden vom Schauer weichgespült. Überhaupt, die Thais rechnen scheinbar mit wenig Regen, die meisten Restaurants sind „open air“ und wenns dann mal schüttet wird man halt naß, asiatische Gelassenheit ist angesagt.
Kay holt uns ab, Elefantencamp steht auf dem Programm. Heute habe ich Bedenken, die armen kleinen Elefanten müssen sich zum Affen machen und übergewichtige Touristen durch den Dschungel schleppen. Ethisch kaum zu vertreten!
Als wir am Camp ankommen, sind sie schon da , die Busse mit den chinesischen Horden. Auslöser für die Chinesische Flut in Chang Rai ist ein Blödelfilm, er heißt : „Lost in Thailand“ .

Wir schauen den Elefanten beim Baden zu, das tun sie sehr entspannt, sie genießen es.
Ina kauft eine „halbe Tonne“ Bananen und Zuckerrohr für 40 THB, ich bekomme nix ab, ist für die Elefanten.

Die Show geht los, ich verliere allmählich sämtliche Vorbehalte, die Elefanten, im Alter zwischen 3 und 11 Jahren zeigen eine tolle Show und haben sichtlich Spaß dabei.

Sie schießen Fußbälle durch die Gegend (kennt ihr schon) und schaffen rüsselgemalte Kunstwerke, vielleicht sollte ich das auch mal probieren, mir fehlt leider der lange Rüssel.

Die Bilder werden nach der Vorstellung an die kunstinteressierten Zuschauer für 1000 THB verkauft, ein Spottpreis für wahre Elefantenrüsselkunst!

Die Elefanten nehmen die Bananengeschenke gerne an, sie brauchen pro Tag 250 kg feste und 150 l flüssige Nahrung. Ina zeigen sie besonderen Dank.

Zum Eingewöhnen werden wir auf Ochsenkarren verladen, Hans-Jörg übernimmt sofort die Zügel.

So holpern wir durch ausgefahrene Wege, Vorsicht Hans-Jörg, Elefanten im Gegenverkehr.

Unterwegs begegnen wir den iPhone OP-Schwestern, die den durch die ausgefallene Operation freien Tag genießen. Aber mit Masken? Wohl Macht der Gewohnheit.

Wir erreichen die Umladestation und werden auf Elefantenrücken gepackt, es schaukelt noch stärker. Die Elefanten zeigen ihre Geländegängigkeit und durchschreiten majestätisch den Bachlauf.

Das sieht von Weitem toll aus, aber auf dem Rücken eines solchen Riesen fühlt es sich an wie im Inneren einer Waschmaschine beim Schleudergang. Wir überleben auch das unbeschadet.

Endlich mal wieder ein Buffet-Lunch mit unseren chinesischen Freunden. Sie bewegen sich buffeterfahren, Ellbogen einsetzend, dazwischen drängend, laut schnatternd, Teller aufhäufend um die Nahrungsquelle. Wie gut, dass die Tische zum anschließenden Verzehr klar markiert sind.
Als krönenden Abschluss gibt es eine Fahrt mit einem Bambusfloß, fälschlicherweise als Rafting bezeichnet. Wir gleiten den gutmütigen Bach hinunter, die Chinesen sind weit entfernt, nur gelegentlich werden wir von einem Elefantenpöppel überholt, himmlisch.

Auf der Rückfahrt besuchen wir noch eine Orchideenfarm, nicht meine Baustelle, halt viele Blüten. Aber abreißen verboten, 2000 THB Strafe, also Finger weg. Aber Selfi geht immer.


Wir besuchen in Chang Mai eine antike Pagode.

Mein guter Kay hat es nicht vergessen, rein in die Markthallen und da warten sie schon, meine Arbeiterhosen für 160 THB und als Zugabe ein Arbeiterhemd,ich bin glücklich. Hans-Jörg auch.

Die anderen Köstlichkeiten bleiben unbeachtet.

Zeit Abschied zu nehmen, wir haben unsere Wissensdatenbank Kay zu schätzen gelernt, es war eine schöne Zeit mit ihm. Er hat uns verraten, daß er meist mit den „lost in Thailand“ Chinesen unterwegs sein muss, er wird uns auch vermissen.
Den letzten Abend verbringen wir im Restaurant unseres Edel-Spa-Hotels, lecker, muss nicht immer „local people“ sein.

Tag 14 Transfer Chiang Mai- Ko Chang

Tag 14 Transfer Chiang Mai- Ko Chang

Thailand 2015Geschrieben von extrachrisi Do, Dezember 03, 2015 15:53:46

eigentlich der 14.Tag, ich habe mich beim Tag 6 vertan

Heute wieder früh aufstehen, rein ins Taxi,rein ins Air Asia Flugzeug, in Bangkok umsteigen ins Transfer Fahrzeug. Wir fahren mit einem „stummen“ Fahrer nach Ko Chang. Nach ca. 4 Stunden Eintönigkeit erreichen wir die Fähre, die hat sicher auch keinen Sicherheitsstandard, aber sie erreicht die Anlegestelle.

Noch um zwei, drei Kurven und wir sind da, im The Souk-Resort (Das mit den nur zwei, drei Kurven sollte sich noch rächen.). Wunderbares kleines Ressort mit sieben kleinen Bungalows, mit sehr netten und hilfsbereiten Frauen,kochen können die natürlich auch!!

Tag 15 Ko Chang

Tag 15


Heute ist nichts geplant, Freizeit.
12.30 Uhr Hans-Jörg wird unruhig, wir sind halt unruhige Geister. Also gut, wir laufen mal kurz an die Anlegestelle der Fähren.

Erst mal schauen, was es links die Straße rauf so gibt, nach einem Kilometer wird klar, nix. Also die andere Richtung gehen, laufen an der ersten Anlegestelle vorbei, das war nicht unsere,also weiter. Mad Dogs and Englishmen, wir laufen bei glühender Hitze die Straße entlang, die zwei, drei Kurven müssen schon vorbeisein oder?

Die sonst so verhassten, vorbeibrausenden Autos fächeln uns ein bisschen Abgasluft zu, es wäre schön, jetzt anzukommen. Tun wir nicht, ein Restaurant ist unsere Rettung, wir nehmen einen etwas zu süßen Shake und eine Thaisuppe als Stärkung für den langen Weg. Bestellt wird in Gebärdensprache, funktioniert. Wir machen wir uns ans letzte Wegstück, mein Gott ist das weit.
Die erreichte Fährstation, bietet gar nichts, nicht einmal ein ATM.
Das Zurücklaufen wollen wir uns sparen, es gibt hier ja eine Menge Taxis. Die Preisverhandlungen beginnen erneut. Taxifahrer eins sagt 200 THB, ich packe meine „wir verhandeln“ Miene aus und ziehe meine Augenbrauen hoch, Ursel prescht vor: was, so teuer! Der Taxifahrer wendet sich ab und telefoniert. Wir sind abgemeldet, die haben es wohl nicht nötig! Taxifahrer zwei erhöht gleich mal um 100THB, also wieder Augenbraue hoch. Jetzt sagt der Kerl, wenn es euch zu teuer ist, dann lauft, wir sind fassungslos. Also gut, wir können auch anders, wir laufen.

Autsch, der Freundlichkeitshochglanzlack der Thais hat eine gehörige Delle bekommen. Wir rächen uns bitter, laufen die endlose Strecke zum nächsten Rollerverleih und machen uns für vier Tage taxiunabhängig. Denen haben wir’s gezeigt! Endlich wieder große Freiheit, zu Hause muss auch einer her.
Ich liege im Bett und meine rechte Hand zuckt in freudiger Erwartung.

Mein Iphone & ich

Mein iPhone und ich

Seit Tagen verweigert mein (Geschäfts) iPhone die Kommunikation mit mir, ich starre auf das schwarze Display und es ist nicht das kleinste Leuchten zu sehen. Jetzt habe ich mein Apple zurück zu seinen Wurzeln nach Asien gebracht, ihm eine Thai Sim-Karte spendiert und was passiert, es ist nichts mehr zu sehen, die prall gefüllte Sim-Karte dreht Däumchen. Ich habe mein iPhone gestreichelt, geschüttelt,geklopft und mit totaler Zerstörung gedroht, nix. Im White Tempel habe ich 5 THB in den Wunschbrunnen geworfen, das war offensichtlich zu wenig.

Ich durchstreife die Märkte Thailands und suche ein iPhone Reparaturset, um in einer Not Operation mein IPhone wiederzubeleben, damit es mich wieder erleuchte. Die Op-Schwestern sind schon unterwegs.

Es gibt hier wirklich alles… nur keine Reparaturtools für mein krankes Phone.
Alle anderen sitzen mit ihren Smartphones in leicht gekrümmter Haltung am Tisch, schweigen und streicheln ihre Displays, ich schweige auch und streichle nicht. Das Pärchen am Pool unterhält sich scheinbar via What’s App miteinander. Ihre frisch lackierten Finger, die Luft riecht noch nach dem Lack, huschen lichtschnell über das Eingabefeld, er antwortet träge, ein Bierglas in der linken Hand. Die haben sicher ihre Stimme verloren. Selbst die Mahouts auf ihren Elefanten haben ihre Unschuld an die kleinen leuchtenden Götzen verkauft. Ob die Strahlung den Tieren schadet,…ich werde mit ihm sprechen und das Handy für ihn verwahren( hoffentlich ein Iphone). So geht das nicht weiter!

Der Entschluss steht fest, ich mache einen Entzug!
„Ich heiße Christoph Rapp und nutzte mein iPhone seit 4 Jahren jeden Tag. Nun habe ich mein Smartphone drei Tage nicht mehr angefasst und fühle mich dabei sehr wohl……“
Das mit den drei Tagen ist nicht ganz korrekt, machmal, wenn es mir ganz schlecht geht, darf ich das iPhone 4 von Ina anfassen und eine App starten.
Mir geht es jetzt gut, mein Nacken ist nicht mehr verspannt, meine Hände sind nicht mehr verkrampft und der rechte Zeigefinger drückt kraftvoll den Auslöser der Kamera. Die Arme hängen beim Gehen locker an den Seiten und die Hände durchsuchen nicht mehr unruhig die Taschen, um die aktuelle Position meiner Kommunikationseinheit festzustellen. Ich kann jede beliebige Toilette aufsuchen und muss nicht die Empfangsqualität überprüfen, oder gleich nach der Landung, noch im Cockpit meine Kommunikationskanäle auf lebenswichtige Nachrichten checken.
Mir geht es jetzt gut, wenn die anderen Kommunizieren, meditiere ich und verschränke meine zitternden Hände ineinander.
Nein, ich brauche kein iPhone mehr, ich lebe sehr gut ohne, auch wenn ich nachts zu meinem Koffer schleiche und das unbeleuchtete Iphone-Tamagochi streichle.

Tag 16 Ko Chang/ off road

Tag 16 off road

Wir schauen die Landkarte an und beschließen, wir fahren zum südlichsten Strand. Auf dem Weg dahin besuchen wir den Than Mayom Wasserfall. Der Eintritt kostet happige 200 THB pro Person, wir sehen dafür einen netten kleinen Wasserfall mit einem 300 m Dschungelweg.

Unsere Maschinen tragen uns gen Süden, zack Straße weg, nur noch eine zerfressene Piste unter unseren geschwindigkeitshungrigen Rädern, hoppla Abzweig verpasst? Ja, aber als wir den Furchenparkur hinter uns haben und auf der korrekten Piste stehen, sehen wir, dass die Straße links, eine gewaltige Lücke aufweist.

Auf der anderen Seite stehen ein paar Verblüffte, die uns fragen, wie wir da rübergekommen sind. Ich sage nur, fahrerisches
Können. Das Scherzen vergeht mir mal wieder und wir müssen das Konto unserer Glücksbändchen plündern (falls ich das nicht erwähnt habe, wir bekamen in einem der Chiang Mai Tempel ein von einem Mönch geweihtes Schnurstück, das unsere Unversehrtheit sichert).

Die Piste verlangt unser ganzes (nicht vorhandenes) Können. Sie ist zerfurcht, Steine werfen sich unter die Räder, es geht steil bergauf und ab.

Der Kontakt zum Begleitfahrzeug (Ursel und Hans-Jörg) reisst ab und wir sind der Piste allein ausgeliefert, nur unser eisener Wille, den Long Beach zu sehen, lässt uns alle Hindernisse überwinden. Wir erreichen unser Ziel,es begrüßt uns ein vernachlässigtes Ressort, mit einem Restaurant ohne Stühle,ich liebe das.

Der Strand ist überflutet, die Fahrt war umsonst. Die Suppe ist sehr gut, ich stehe auf Thai-Suppen. Die Rückfahrt saugt unser Glückskonto komplett leer.

Wir finden Ursel und Hans-Jörg in einer Straßenrandküche. Ein Kokosmilch-Shake bringt uns alle wieder auf die Beine. Auf dem Rückweg finden wir einen „Board Walk“ durch einen Mangroven Wald von den herumschwimmenden Plastikteilen mal abgesehen, sehr schön.


Zurück im Hotel beschließen wir, morgen nichts zu tun.

Tag 17 Westseite von Ko Chang

Tag 17
Westseite Ko Chang

Nach dem Frühstück sitzen wir wieder auf unseren „Bikes“, die Dinger haben ja Geld gekostet und bevor sie nur rumstehen, werden sie bewegt. Auf zur Westküste. Die Straße in den Westen hat einige „Todeskurven“ zu bieten, eingeklemmt zwischen stinkenden Lkws hoffen wir, daß die Bändchen auch auf Kredit laufen. Sie tun es, wir kommen unbeschadet am „ White Sand“ an. Der Strand ist tatsächlich weiß, aber es ist für unseren Geschmack zu viel Rummel hier. Und wie sie sich hier sonnen:

Also nur ein kurzer Einkauf für die Kinder und eine Hose für Ina. Es werden hier Bootsfahrten auf die Inseln angeboten, ja das wollen wir! Leider sind die Angebote auf die Westler zugeschnitten und für uns damit zu umständlich. Wir werden unsere Hotel-Damen fragen. Nach anfänglichem Zaudern kümmern sie sich darum, am Abend ist klar, wir bekommen eine private Bootstour, yes!!!!! Nach der Zusage gestehen wir, dass wir heute auswärts essen, die Tour steht trotzdem. In einer Garküche bestellen wir mit Händen und Füßen, das „local“ Essen war wie immer sehr gut. Die Freundlichkeitsdelle ist schon wieder etwas ausgebeult.

Tag 18 Angel,Schnorchel,Inseltrip

Tag 18 Angel, Schnochel, Inseltrip

Heute bleiben unsere heißen Kisten kalt, wir fahren Boot!
Aufstehen um 7.30 Uhr, Müsli fassen und los geht’s. Nach meinen Überlegungen müsste ein mittelprächtiger Bus her, um das ganze Team zu transportieren. In der Mannschaft sind die Eisentäler, Thai-Hilde, die Fahrer-Köchin, und der stille „macht alles“ Helfer. Es kommt kein Bus, sondern ein PickUp, ich wollte schon immer auf so einer Pritsche reisen.

So kommt es auch, Männer auf die Pritsche, Frauen in die Kabine. Die Köchin gibt Gas, nein diesmal nicht, keine Schumi….. Wir gleiten sanft durch die Kurven , wir spüren die zarte Hand. Hans-Jörg bekommt vom Fahrtwind einen Mittelscheitel, ich nicht.

Der Pier ist bald erreicht, die Besatzung rückt an, alles gestandene Seebären, das sieht man.

Das Schiff, kein Schiffchen könnte locker 40-50 schnorchelwillige Langnasen aufnehmen. Zum Thema Nasen später mehr. Leinen los, wir gehen auf Inseltörn. Das Boot nimmt gemächlich Fahrt auf und ich setze mich auf der Kommandobrücke zum Käpten, mal nach dem rechten sehen.

Alles im rechten Lot, das Echolot zeigt 20 m unter dem Kiel, genug für unser Schiff.
Wir nähern uns dem ersten Angelrevier, es bricht eine fieberhafte Aktivität aus, kleine Sepiababys werden zerteilt, die Angeln ausgepackt die Haken und Gewichte überprüft. Der Anker fällt, das Boot wiegt sich sanft in den Wellen.

Als erstes müssen die Profis ran, Hans-Jörg und ich werfen die Haken aus, die Angelschnur sirrt durch die Ösen, mit einem satten Plopp versinkt das Fischfuttter in den Tiefen (exakt 20 m habe ich mit dem Echolot überprüft, alter Seemann). Es wird ruhig an Board alles konzentriert sich auf die Rutenspitzen. Bei mir zuckt es, ich schlage an, die Angelrute biegt sich gewaltig durch, nur nicht zu stark ziehen, das Boot könnte umkippen. Ich umfasse die Angel kraftvoll…. ein Zug ist da, aber es zappelt nix, ich hab nen Hänger. Ich muß meinen Haken und das Bleigewicht dem Meer opfern, mit flinker Hand ist mein Angelgerät neu gerichtet, danke dem „macht alles“ Helfer.

Es wird wieder ruhig an Bord, konzentriertes Angeln, ich glaube das macht diesen Sport aus, diese Konzentration, das Warten auf die Auseinandersetzung mit den Naturkräften. Bei mir zuckt es schon wieder, das ist wohl ein ganz Schlauer, nicht mit mir, ich schlage an, es zappelt. Ich kurble kräftig, der Fisch bietet keine Gegenwehr, der weiß halt, mit wem er es zu tun hat. Schwupp der Fang liegt an Deck. Ein kleiner Fischjugendlicher liegt nach Wasser schnappend an Deck und guckt mich angstvoll an.

Ich entferne vorsichtig den grauenvollen Haken und werfe den Kleinen heimlich zurück ins Meer. Bei den Anderen geht das Zucken auch los und wir fangen ein Paar Unglückliche. Ina und Ursel haben es satt, die Haken zu bestücken und wir Männer haben Pause. Die Frauen haben Angelglück und die Fischkiste wird voller.

Anker hoch, wir fahren nach Kot Ba Dang, eine kleine Insel mit einem Resort. Auf der Fahrt gibt es Nahrung für die Fischjäger, gekocht von unserem The Souk-Resort Team. Satte Jäger sind gefährlich.
Nach dem Anlegen wissen wir, warum wir da sind, die Fische warten schon.

Der Kapitän verteilt Schwimmwesten, hä, sinken wir? Nein, scheinbar gibt es Landratten, die nicht schwimmen können, sie brauchen die zum Schnorcheln, bestimmt die Festlandchinesen. Aber wir, Pah. Die Taucherbrillen werden verteilt und ab zu den Fischen.

Irgendwie sitzt meine Brille nicht, mein Näschen ist im Weg, egal. Platsch wir sind im Meer und die vielen Fische, sind offensichtlich platschende und prustende Menschen gewöhnt und zeigen keine Scheu. Meine Brille ist nicht dicht, ich nehme reichlich Wasser, röchle und huste. So hat das keinen Zweck.Die anderen haben mehr Glück, sie bewundern die Fische unter Wasser.

Also ich zurück zum Schiff, eine andere Brille muss her. Der zweite Versuch endet wie der erste, die Sache mit der Schwimmweste ist vielleicht doch nicht so schlecht. Ich gebe auf, blöde Nase. Dann mache ich halt Bilder und schaue mir die Fische von oben an. Als Ina und Hans-Jörg zur Leiter schwimmen, werden sie von diesen frechen Fischen gekniffen. Ok, wenn die es nicht anders wollen, wo sind die Angeln?

Wir legen ab und steuern die nächste Insel an, Koh Lao Nai. Ein Schiff legt ab, wir an. Hier ist er endlich, der weiße, menschenleere Palmenstrand.

Wir hüpfen ins Wasser und genießen. Zurück auf dem Strand, den Blick vom Wasser geklärt sehen wir auch die Schattenseiten, es gibt hier natürlich auch ein Resort und in Strandnähe stapelt sich Müll zwischen Bauruinen, schade.

Lieber wieder auf’s Meer und Fische jagen. Bald erreichen wir unser nächstes Jagdgebiet, der Anker fällt, Sirr, Plopp, es ist angerichtet. Die Fische hier sind sehr schlau, sie knabbern die Köder ab ohne hängen zu bleiben und zupfen, wenn der Haken leer ist, ein bisschen, damit wir für Nachschub sorgen. Wir fangen nix, aber einer der Matrosen entwickelt sich zur Fangmaschine und zieht laut gackernd, einen Fisch nach dem anderen raus, wir platzen fast vor Neid.

Egal, die Fischkiste ist bald voll und wir schippern zum Hafen. Ich überwache das Echolot und wir erreichen so sicher das Festland. Der Abschied von der Besatzung ist herzlich und den Fang nehmen wir mit.


Die Fahrer-Köchin verspricht, unseren Fang in himmlische Fischgerichte zu verwandeln. Die Fischercrew genießt die Tom Yam Suppe und den gegrillten Fisch. Die Chang machen die ausgetrockneten Kehlen wieder geschmeidig, wir gönnen uns ein wenig Anglerlatein. Toller Tag, beim nächsten Mal fangen wir einen Blue Merlin!

Tag 19 nix

Tag 19 nix

Heute tun wir es wirklich, wir machen nichts. Kein Schritt aus dem Resort wir lassen uns von dem supernetten Souk Team verwöhnen, Baden,Lesen, Schlafen und natürlich Essen, äh prima Essen!
Ich schreib mir nebenbei die Finger wund, ich habe ein paar Tage nachzuholen. Aber bald ist es vorbei mit unserem schönen Thailand-Trip. Bei mir ist auch langsam die Tinte leer, ich brauche Alltag, um den Phantasie-Tank zu füllen. Am letzten Abend in Ko Chang gönnen wir uns zwei Runden Gin Tonic.