Category Archives: Unterwegs mit Luigi

Tag 13 Ostersamstag Pilion

Wir joggen auf unserem Wanderweg Richtung Milles,als der Weg steil wird drehen wir um. Danach bringt uns Luigi Richtung Süden. Der Reiseführer empfiehlt den Besuch von Kalamos. Die schmale Strasse führt steil bergab, ich mag das, solange keiner entgegenkommt. Straße und Bäume rücken zusammen, die Äste beginnen unser Auto zu streicheln. Umdrehen gibt’s nicht, man fährt runter. Wir erreichen das Dörfchen, die Straße hat schon bessere Tage gesehen, noch enger, huch, da ist ja was vom Straßenrand weggebrochen, es reicht aber noch. So, jetzt ist die Straße ein bisschen breiter. Prompt kommt uns ein Auto mit einem kopfschüttelnden Griechen entgegen, ich touchiere den Bordstein, wir sind weiter, wo will mann eigentlich hin? Nach zwei engen Kurven gebe ich auf, finde die letzte Wendemöglichkeit und zittere mich auf die Straße nach Platanias. Laut (schon wieder) Reiseführer netter Ort ,der sich inzwischen auf die Touristenströme eingestellt hat. Was wir finden ist tote Hose, mit Glück gibt es einen Kaffee am Strand. Auf dem Heimweg kaufen wir in Agalasti die Grundversorgung und Geschenke ein: Honig und Olivenöl. Ein Tsipuro + Mese geht auch noch

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Alle Griechen befinden sich im

Ostertaumel, inkl. der Köche, so bleiben in Kato Gatzea Tavernenküchen kalt. Die Taverne des Nachbarcampingplatzes Sikia erbarmt sich der Touristen, sie hat geöffnet. Es gibt Spezofai, einer Pilionspezialität, grober Wurst mit Gemüse. Sehr gut, freundliche Bedienung, die 33,20€ gerne bezahlt.
Die Nacht wird unruhig, die Griechen feiern die Auferstehung mit lauter Musik und Böllern.

Tag 15 Fahrt nach Delfoi (Delfi)+Tag 16 Delfoi

 

Tag 15 Fahrt nach Delfoi
Wir brechen bei sonnigem Wetter in Richtung Süden auf, als wir die Berge erreichen wird das Wetter schlechter, es beginnt zu regnen. Apollon Camping liegt ca. 1500m von dem Dorf Delfoi entfernt. Der wolkenverhangene Blick auf den Golf von Korinth und Itea lässt uns auf besseres Wetter hoffen. Aus der Dorfstraße reihen sich Restaurants und Hotels aneinander.

 

Delfoi ist ein großes Touristengeschäft. Im April stehen die großen Tavernen noch leer, schon einzelne Gäste sind willkommen. Wir essen Reste aus unserem Kühlschrank.

Tag 16 Delfoi
Mit den Fahrrädern fahren wir rüber zu den Heiligtümern. Bei Sonnenschein sind die Aussichten spektakulär, die wussten schon, warum sie hier ihre Orakel lasen.

 

 

 

Viele Besucher aus aller Welt, nach vier Stunden haben wir genug Steine gesehen und stärken und mit gefüllten Tomaten.
Morgen fahren wir nach Lefkas.

 

 

Tag 17 Fahrt nach Lefkas


Die Landschaft ändert sich, die Berghänge zeigen das gewohnte Bild, sie sind mit noch grüner Macchia bedeckt, sie werden sich mit steigenden Temperaturen braun färben. Wir finden einen Stellplatz bei Nidri, Camping Santa Mavra. Er liegt versteckt in einer keinen Bucht, nur wenige Camper verirren sich zu dieser Jahreszeit hierher. In der Bucht von Nidri liegen Hunderte von windhungrigen Segelbooten, der Wind lässt auch nicht lange auf sich warten, uns wird kühl. Macht nix zuhause, schneit es! Wir quälen unsere Räder über eine steile Bergkuppe und finden bei Dimitri ein windgeschütztes Plätzchen, serviert wird Fisch und Oktopus.

Tag 18 Lefkas oder die Farbe des Meeres

Tag 18 Die Farbe des Meeres.
Mit dem Bus machen wir Sightseeing, der Lefkadische Felsen wird besucht. Auf den gewohnt engen Straßen werden wir vom Gegenverkehr weitgehend verschont. An einem Aussichtspunkt schenkt uns die Sonne ein unvergessliches Farbenspiel, das Meer hat eine von uns noch nie gesehene Blautönung, der absolute Wahnsinn, oder kurz: Geil!!

Nach ein paar engen und steilen Kurven erreichen wir einen der schönsten Strände Griechenlands, auch hier diese unglaubliche Blautönung.Das muss man gesehen haben!


Auch hier wird emsig am Saisonstart gearbeitet. Noch ein bisschen enge Straße und wir erreichen den Lefkatdschen Felsen, geschmückt mit einem Leuchtturm.

Tag 19- 23 (21.-26.April) Lefkas- Camping Elena

Tag 19- 23 (21.-26.April) Lefkas- Camping Elena
Wir verlassen die Insel und fahren nach Norden. Auf der Strecke liegt die Brücke von Arta. Ich zitiere Wiki:
Die Brücke von Arta über den Arachthos ist die bekannteste historische Brücke in Griechenland. Sie wird bereits in der Antike von Plinius erwähnt und soll aus der Zeit des Königs Pyrrhos I. von Epirus stammen.
In ihrer heutigen Gestalt geht die Brücke auf das Jahr 1612 zurück und ist somit ein osmanisches Bauwerk. Sie ist aus Stein gebaut und hat vier Bögen. Die längste Spannweite beträgt 25 m, die Gesamtlänge 130 m.
Viele Theaterstücke und Märchen der griechischen Geschichte haben diese Brücke zum Gegenstand. Der Legende nach musste der Baumeister erst seine Frau in die Brücke einmauern, um diese fertigzustellen. Bis zur Erbringung dieses Opfers stürzte die Brücke über Nacht immer wieder ein.

 

 

 
In Parga gibt es leider keinen geöffneten Campingplatz, schade , das ehemalige Fischerdorf hat sich längst zu einem veritablen Touristenort gewandelt. Die Campingplätze haben entweder geschlossen oder wir finden sie nicht.

So geht die Fahrt weiter die Küste entlang, irgendwo wird sich ein Plätzchen finden. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, finden wir kurz vor Igoumenitsa einen Stellplatz direkt am Meer, Camping Elena Beach.

Georg, der Besitzer wohnt auf der Anlage, da kann er auch schon im April öffnen. Die größeren Plätze öffnen halt erst im Mai, da rollen in steigender Zahl Wohnmobile über Griechenlands Straßen. „Elena“ ist ein Glücksgriff, das Schicksal hat es gut gemeint, Georg ist ein charmanter Gastgeber und seine Mutter eine begnadete Köchin. Wir legen zum Ende der Reise die Füße hoch, genießen die Sonne und füllen die Bäuche mit leckeren Speisen.

Den letzen Abend verbringen wir mit Monika und Georg. Die Bayern werden mit der gleichen Fähre nach Venedig die Heimreise antreten. Wir stehen die übliche Verspätung der Fähre aus, geteiltes Leid. Die Fähre kommt gegen 2 Uhr, wir sind längst tiefgefroren und lenken mit steifen Fingern unsere Kisten in den Fährenbauch. Ich bewundere die LKW Fahrer, die ihre riesigen Container im Rückwärtsgang die enge Zufahrt hinauf millimetergenau parken, oft passt da keine Hand mehr dazwischen. Ich bekomme schon beim Rangieren von Luigi Schweißausbrüche! Die Fähre, das Übliche: unfreundliches Personal, recht teures Essen… aber dafür gibt es nette kleine, dunkle Kabinen für einen ungestörten Schlaf, am Tag flanieren auf dem Sonnendeck und lesen in der Frühlingssonne. Kein stundenlanges Fahren auf endlosen, eintönigen Autobahnen, suchen nach Übernachtungsplätzen und schlechtes Essen in öden Raststätten. Die gespeicherte Urlaubsenergie wird nicht verbrannt, wir kommen entspannt nach Hause.


Abschließend können wir sagen, Griechenland hat wirklich mehr zu bieten als Souflaki und Meer! Atemberaubende Landschaften mit schneebedeckten Bergen, sattgrünen Tälern, ein Meer, das die Farben wechselt wie ein Chamäleon, super freundliche Menschen, die dir nachsehen, daß Merkel deine Kanzlerin ist, und das Essen. Als Tipp, nie das „normale“ Touri Angebot wählen, sondern das was in den Küchen in den Töpfen schmorgelt, Eintopfgerichte sind die wahre Stärke der griechischen Küche!

Also fahrt nach Griechenland, freut euch an allem, was dieses Land zu bieten hat und füllt die Kassen mit gut angelegten Euros, damit es mit diesem schönen Land aufwärts geht. Also los, geht in die nächste Ouzeria, setzt Euch zwischen die Griechen, genießt die Mese und Jamas!!!!

Luigi, unser Wohnmobil

 

Vorgeschichte
Als wir im Juni 2015 mit unserem Ducato Womo Bj 2002 bei Lyon mit defekter Einspritzpumpe auf einem Rastplatz standen, war es für mich klar, wir trennen uns. Das Vertrauen war weg, wer möchte schon mit einem inkontinenten Auto Kilometer fressen, ich nicht!

4 Monate Blood, Sweat and Tears
Nach dem tränenreichen Abschied in den Ruhestand hatte ich gedacht, such dir ´ne Beschäftigung so zum Runterfahren, damit der Übergang vom Chef zum Couchpotato nicht zu heftig wird. Der Plan: ein bisschen an einem Transporter schrauben und mal kurz ein Wohnmobil daraus machen. Bisschen Internet und schon stand ein VW „Schnäppchen“ Crafter im Hof (eigene Geschichte). So  wurde es nichts mit lang ausschlafen und nach dem Frühstück Richtung Couch schielen. Morgens kurz nach Sieben aufstehen, um acht Uhr auf die „Baustelle“, egal welches Wetter, und ich sage Euch, es war oft kalt und nass. Es wurde dann mindestens 8 Stunden gesägt, gebohrt, geschraubt und oft geflucht. Nach einer Woche konnte ich  meinen ersten und einzigen Helfer Luigi (Ina) rekrutieren, endlich wieder delegieren!!
Die Tage, Wochen, Monate galoppierten vorbei und der Camper wurde ( später als geplant) fertig. Den geplanten Griechenland-Urlaub mussten wir streichen, so ist es halt im Business, Arbeit geht vor.

Der Plan:
Der Crafter, war wirklich ein Schnäppchen 14500€ für einen L2H2 Crafter Bj 2014 mit gerade mal 35000 km, Glück gehabt!
Was wir wollten:
Ein Wohnmobil für Zwei, das alltagstauglich ist und auf einen Supermarktparkplatz passt.
Es sollte sich auch mal ein größeres Teil transportieren lassen.
Solarpower, damit der Kühlschrank auch ohne Steckdose kühl bleibt.
möglichst Schubladen, Schränke sind nicht übersichtlich.
Kein Bad mit Toilette, wer duscht schon gerne in einer Streichholzschachtel. Muss ich nachts mal raus, kann ich auch die paar Meter ins nächste „Häuschen“ laufen. Dafür muss ich nicht am nächsten morgen mein Pipi über den Platz tragen. Naja, alles Ansichtssache!

Die Ausführung:
Den ersten Monat verbrachte ich mit der Planung und Materialbeschaffung. Mit dem Programm SketchUp habe ich das „3d Modell“ entworfen ( eine Woche üben). Die hochpreisigen Bauteile habe ich teilweise über Ebay oder Werksverkauf z.B.: Dometic erworben.

Isoliert wurde mit selbstklebendem Armaflex. Prima zu verarbeiten.
Das Ausbauholz habe ich mir bei der Firma Vöhringer im Werksverkauf besorgt. 27qm Feldahorn beschichtetes Pappelsperrholz für 25€ pro qm. Sperrholz Wandverkleidung für 3€/qm
Die 180W Solarzellen wurden mit Silkaflex aufs Dach geklebt.
Solarregler von Victronic mit Bluetooth Dongle
Kleines Android Tablet mit Victronic Connect (App Solaranlage), Wetterstation und Kodi als Medienzentrale.
Decken und Wandverkleidung mit beschichtetem Sperrholz 2,7 mm
Bei einem Schreiner wurden die Möbelteile zugeschnitten und mit Kanten versehen. Zeitaufwand ca. 10 Stunden. Die Kanten sind heißgeklebt, sieht sehr edel aus und halten sicher besser als die eingefrästen Profile. Kosten 450€. Diese Aktion hat mir sicher Tage Sägen erspart und die Kanten sind halt wirklich gerade.
Der Boden wurde mit 2 cm Styrodur und einer 12mm Siebdruckplatte aufgebaut.
Mit Schablonen wurden die Möbel an die Außenwand angepasst und mit Blindnietmuttern an den Holmen verankert.
90l Kompressorkühlschrank ( Vorteil zum Absorber: weniger Energiebedarf, bessere Kühlleistung und !!! keine Lüftungsöffnungen in der Außenwand nötig. Einziger kleiner Nachteil: Laufgeräusche.)
Markise Fiamma
Truma Heizung

Unterwegs:
Luigi hat sich in den vergangenen Monaten auf diversen Reisen wacker geschlagen, nix klappert, das mit den vielen Schubladen hat sich auch bewährt, wir müssen nicht so viel „kruschteln“ (süddeutscher Ausdruck für suchen). Das Beste: wir kommen an!

Ausbau Luigi Energiezentrale

Meine Energiezentrale:


Alles was mit Strom zu tun hat, habe ich in diesem Schrank zusammengeführt
Sicherung + Fi 220V
Anzeige 220V (old school: Analoganzeige)
Steckdose 220
Sicherungen 12V
12V Steckdose
USB laden 2X
Fernbedienung Heizung


Samsung Tablet für die Anzeige Solardaten, Innen-und Außentemperatur, Kodi für IPTV
(Sollte eigentlich da ein Raspberry hin, aber das Software fummeln wurde mir Zuviel, Android anschließen und alle Daten sind da, das ist doch viel bequemer!))